2022 – Rundreise Türkei

5000 km Türkei liegen hinter uns – es war einfach großartig!

Reisezeit 15.05. bis 06.06.2022

Start und Ziel der Motorradtour: MotoCamp Bulgaria in Idilevo. Dort lassen wir unsere Brumme stehen und steigen auf die Motorräder um.

  • Unsere Stationen:
  • Serbien/ Stara Pazova, erste Übernachtung in der Pension Eko-Nomaja mit Frühstück direkt an der Donau
  • Grenzüberfahrt Serbien – Bulgarien in Dimitrovgrad, weiter bis zum Motocamp Bulgaria in Idilevo, unser Übernachtungsziel. Ein toller Ort, um andere Weltenbummler zu treffen und Reiseerfahrungen auszutauschen.
  • Grenzüberfahrt Bulgarien – Türkei in Kapitan Andreevo, weiter bis Kesan, Hotel Bloom Suite.
  • Fahrt über die Canakkale 1915 Brücke, die längste Spannweiten-Hängebrücke der Welt, welche über die Dardanellen-Meerenge verläuft.
  • Canakkale – Hafen und den Troy Nationalpark besucht, insgesamt drei verschiedene Trojanische Pferde gefunden.
  • Assos – Burg mit Ausgrabungsstätten besucht.
  • Übernachtung in Ayvalik in der Pension Ebruli.
  • Bergama – Ausgrabungsstätte besichtigt mit viel beeindruckender Zeitgeschichte
  • Izmir – drittgrößte Stadt der Türkei, Übernachtung im Hotel Kozan City
  • Ephesus – Ausgrabungsstätte, ein Muss in der Türkei.
  • Bodrum – eine der schönsten Städte am Meer. Übernachtung in einer Pension
  • Fethye – Übernachtung im Hotel ten Cafe
  • Kelebek Valdisi (Butterfly Valley), eine atemberaubende Schlucht in der Süd-Ägäis an der Lykischen Küste.
  • Kas – unser südlichster Reiseort, liegt in einer reizvollen von zwei Inseln umrahmten Bucht. Übernachtung im Hotel Blue Island Luxury.
  • über Finike, Kemer, Antalya und Belek bis nach Gündogdu, Übernachtung im Boutique Hotel.
  • über Konakli, Alanya, Gazipasa und Anamur bis nach Bozyni, Übernachtung im Anatolia Suit Otel
  • Marmure Kalesi – Bilderbuchburg Anamur
  • über Aydincik, Mut, Karaman nach Karapinar, Übernachtung im Koceklar Otel
  • Meke Maar – am ausgetrockneten Meke Gölü See
  • Sultan Han Aksaray – eine alte Karawanserei in Zentralanatolien
  • Über Aksaray, kurzer Stopp an der Ihlara Schlucht weiter nach Derinkuyu, einer unterirdischen Stadt, ein wahnsinniges und riesiges Labyrinth über mehrer Stockwerke in die Tiefe
  • Kappadokien – eine einzigartige Landschaft. Wir übernachten in Goreme und besuchen das Open Air Museum in Nevsehir und die Felsenkirchen und -höhlen in Uchisar.
  • In Merkez unerwartete Gastfreundschaft mitten im Nirgendwo, danach bis nach Sereflikochisar District, Übernachtung im Yildirim Hotel
  • Tuz Gölü – ein 80 km langer und 50 km breiter 33%gehaltiger Salzsee.
  • Hattusa – Ausgrabungsstätte
  • Amasya – schönste Stadt im Tal des Yesilrmak und östlichster Punkt unserer Reise.
  • Fahrt durch das Pontusgebirge über Küre bis nach Inebulo am schwarzen Meer. Temperaturunterschiede von 17 bis 36 Grad Celsius. Übernachtung in einer Holzhütte direkt am Meer. Nördlichster Punkt unserer Reise.
  • Traumhafte und sehr kurvenreiche Strecke durch das Pontasgebirge immer entlang der herrlichen Küste gefahren bis Amasra, ein idyllischer Ort auf einer Halbinsel. Übernachtung im Boutique Hotel Frau Güler mit super Blick auf das Meer
  • Istanbul – Die Millionenmetropole ist einfach überwältigend. Wir übernachten zweimal mitten im Zentrum im Angel`s Home Hotel. Trotzdem hatten wir viel zu wenig Zeit!
  • Zurück nach Idilevo zum MotoCamp Bulgaria zu unserer Brumme.
  • 5000 km Türkei liegen hinter uns und es war großartig!!!
  • Unsere Top Five:
  • Kappadokien – einzigartige wunderschöne Märchenlandschaft. Es gibt so viel anzuschauen. Jeden Tag steigen in den frühen Morgenstunden hunderte von Heißluftballons in den Sonnenaufgang hinauf. Ein unvergesslicher Anblick!!
  • Undergroundcity Derinkuyu – unbegreiflich, wie vor so vielen Jahren so tief unter die Erde ein solches mehrstöckiges Labyrinth gebaut wurde. Muss man gesehen haben!!
  • Kas – das sehr hübsche und idyllische kleine Städtchen mit seinem romantischen Hafen liegt an der malerischen lykischen Küste.
  • Amasya – eine echte Perle in der nördlichen Schwarzmeerregion. Besonders sehenswert sind die Felsengräber der pontischen Könige und die imposante Festung von Amasya. Sehr hübsch anzusehen sind die osmanischen Konaks (Residenzen) entlang des Flusses Yesilirmak.
  • Istanbul – Schon ca. 50 km vor der Stadt unvorstellbar wahnsinniger Verkehr, es ist eine total lebendige und pulsierende Milionen-Metropole am Bosporus. Besichtigungsmarathon: Hagia Sophia, Blaue Moschee, Großer Basar, Gewürz-Basar, Galata-Brücke mit Turm, Bootsfahrt auf dem Bosporus, Taksim-Viertel … etc.
  • Unser Fazit:
  • überall sehr gut ausgebaute Straßen
  • viele Polizeikontrollen
  • Reisezeit Mitte Mai bis Juni ist sehr empfehlenswert
  • Unterkünfte von sehr gut bis einfach, aber immer sauber und mit herzlicher Gastfreundschaft verbunden
  • landschaftlich ist von allem was dabei: Berge mit kurvenreichen Strecken, teilweise direkt am Meer entlang mit Blick auf herrliche Küsten und traumhafte Buchten, endloses Flachland, vorbei an Wiesen und Feldern, Hügellandschaften, große moderne Städte, kleine einfache Dörfer
  • zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die sich lohnen anzuschauen
  • Die Türkei ist ein tolles Land mit vielen tollen Menschen und sehr leckerem Essen und auf jeden Fall eine Reise wert!
  • Wenn ihr noch weitere Fotos sehen wollt, klickt gern auf den Link
  • https://www.polarsteps.com/JennySchmidt2/4896781-rundreise-turkei

2021 – Bulgarien

Unsere über 5000km lange Rundreise führte uns von Dumbravita aus durch Rumänien, Bulgarien, Griechenland, die Türkei, wieder Bulgarien und zurück nach Rumänien zu unserem Transporter.

Unsere aufgezeichnete Tour.

Reisezeit 4. bis 27. Juli 2021

  • Start und Ziel der Motorrad-Tour: Rumänien/Dumbravita – Zwischenübernachtung bei unseren rumänischen Freunden
  • Unsere Stationen:
  • Rumänien/ Fahrt entlang der Donau, Naturpark Eisernes Tor und Felsenstatue des Dakerkönigs Debakulus, Übernachtung in Orsova
  • Grenzüberfahrt nach Bulgarien
  • Bulgarien/ Stop in Vidin, Besuch der mittelalterlichen Burg Baba Vida
  • Fahrt durch skurile Felslandschaft bei Belogradchik
  • Übernachtung in Berkovitsa
  • kurvenreiche Gebirgsfahrt bis hoch nach Ledinika
  • über Vratsa, Svoge, Novi Iskar nach Sofia gefahren
  • Übernachtung in Sofia und die Hauptstadt erkundet

  • Anstrengender Marsch zum Wasserfall im Vitosha-Gebirge
  • Übernachtung in Pazardzhik am schönen Yazovir-See
  • Übernachtung in Plovdiv, war 2019 Kulturhauptstadt
  • Besuch des Klosters Backovo in Asenovgrad
  • Über Smolyan zum Übernachtungsziel in Trigrad
  • Höhlenforschung in der Trigrad-Schlucht
  • Zwischenstop in Bansko, St. Moritz von Bulgarien
  • Über Blageovgrad zum Übernachtungsziel nach Stob
  • Besuch Rila-Kloster, Weltkulturerbe
  • Stop in Melnik, der kleinsten Stadt in Bulgarien
  • Übernachtung in Ognyanovo
  • Besuch von Leshten, gesamtes Dorf steht unter Denkmalschutz
  • Fahrt durch das Pirin-Gebirge mit kurzem Stop im Sackgassendorf Pirin
  • Griechenland/ Grenzüberfahrt, Übernachtung in Thessaloniki
  • Fahrt nach Chalkediki, Übernachtung in Nea Fokea auf der Halbinsel Kassandra
  • über Afitos nach Agios Nikolaos, der südlichste Punkt unserer Reise an der Spitze der Halbinsel Kassandra
  • Weiter zur Halbinsel Sithonia, über Nikiti zum Übernachtungsziel Sarti
  • Mittagspause in Neos Marmaras
  • Übernachtung in Ouranopouli auf der dritten Halbinsel Athos
  • Bootsfahrt zum Heiligen Berg Athos mit überraschendem Besuch von Mönchen
  • Übernachtung in Komotini
  • Türkei/ in Edirne Grenzüberfahrt in die Türkei, sehr aufregend
  • Mittagspause in Kirklareli mit echtem türkischen Döner
  • Bulgarien/ zurück über die Grenze nach Bulgarien durch das Stranza-Gebirge über Malko Tarnovo immer Richtung Schwarzes Meer
  • Übernachtung in Lozenets
  • Stopps in Sozopol, Burgas, Übernachtung in Nessebar
  • Bootsfahrt in Kamcija… durch den bulgarischen Amazonas
  • Stop in Varna, Stadtbesichtigung
  • Übernachtung in Kavarna, Besuch Kap Kaliakra und baden am Stadtstrand Kavarna
  • Stop in Pobiti Kamani, dem versteinerten Wald – einzigartiges Naturphenomen in Bulgarien
  • Stop beim Monumentalrelief „Reiter von Madara“, UNESCO Weltkulturerbe
  • Auf dem Weg nach Shumen Stop an einem riesigen Betonklotz, eine sozialistische Statuengruppe hoch oben auf einem Berg
  • Übernachtung in Preslav
  • über Kotel, Zervana zum Naturpark Sinite Kamani „Blaue Steine“
  • über Sliven zu unserem Übernachtungsort Veliko Turnovo, der Perle des Zentralbalkans
  • über Abasani nach Stara Zagora
  • Trojan-Pass gefahren bis auf 1630 m zum riesigen Monument der Freiheit
  • Übernachtung im Bulgarischen Moto-Camp bei Gabrovo
  • über Lovech zur Höhle Saeva Dupka „Perle der Unterwelt“
  • Mittagsstop in Pleven und Panorama-Gedenkstätte mit 115m Rundumleinwandbild angeschaut, Übernachtung in Pleven
  • Rumänien/in Nikopol Grenzüberfahrt mit der Donau-Fähre von Bulgarien nach Rumänien
  • Über Curtea de Arges zur Unterkunft in Căpăţânenii Ungureni, direkt am Start der Transfagarasan
  • Fahrt auf der Trans Fagarasan, zweimal Bären in der freien Natur direkt an der Straße gesehen
  • Über Sibiu zu unser Basisstation in Dumbravita, Übernachtung
  • Heimfahrt mit unserem Transporter
  • Unsere Highlights:
  • die Landschaft in Belogradchick
  • Sofia, Hauptstadt von Bulgarien
  • anstrengender Fußmarsch zum Wasserfall im Vitosha-Gebirge, lohnt sich aber auf jeden Fall.
  • das orthodoxe Rila-Kloster, berechtigtes UNESCO-Weltkulturerbe, sehr beeindruckend.
  • Plovdiv, war 2019 europäische Kulturhauptstadt. Tolle Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten! Aufstieg zum Monument Aljosha.
  • die Trigrader Schlucht ist ein Canyon aus senkrechten Marmor-Gesteinswänden im Rhodopen -Gebirge. Wundervoll! Wir empfehlen auch den Besuch der Teufelsrachen-Höhle.
  • Fahrt durch das Pirin-Gebirge zum Sackgassen-Dorf Pirin.
  • Thessaloniki.
  • die Region Chalkidiki mit den Halbinseln Kassandra, Sithonia und Athos
  • Kurztrip durch die Türkei
  • idyllisches Sozopol in Bulgarien.
  • Nessebar, sehr schöne Altstadt.
  • In Kamcija Bootsfahrt durch den bulgarischen Amazonas mit Blick auf das Meer.
  • Am Kap Kaliakra sieht man einen wunderschönen Sonnenuntergang.
  • Pobiti Kamani, der versteinerte Wald. Einzigartiges Naturphenomen in Bulgarien.
  • Naturpark Sinite Kamani „Blaue Steine“. Es gibt eine Seilbahn.
  • Veliko Tarnovo. Schönes Städtchen.
  • der Trojan-Pass belohnt ganz oben mit einen großen Denkmal.
  • MotoCamp Bulgaria, eine tolle Übernachtungsmöglichkeit. Treffpunkt für Biker aus aller Welt.
  • Höhle Saeve Dupka, äußerst faszinierende Unterwelt.
  • Die Trans Faragasan, eine kurvenreiche Strecke inmitten einer traumhaften Landschaft. Ein Muss für jeden Biker!

  • Unser Fazit:
  • Insgesamt tolle Reiseroute!
  • Sehr abwechslungsreiche Strecke mit hohen Bergen, kurvenreichen Straßen und Fahrten durch Dörfer, Städte und entlang am Meer.
  • Trotz Corona für uns zum Glück kaum Einschränkungen.
  • Überall gute bis sehr gute Unterkünfte und nette Menschen.
  • Meist gut befahrbare Straßen und diesmal keine Tiere auf der Fahrbahn.
  • Wir haben viel von den Ländern gesehen, aber die Reisezeit war wie immer viel zu kurz!

2020 – Einmal durch das Baltikum

4.200 km – Litauen, Lettland & Estland.

  • Eine Reise durch drei selbstständige Staaten an der Ostsee mit jeweils eigener Sprache, Kultur und Geschichte. Uns haben die quirligen Hauptstädte gefallen und auch die vielen alten Schlösser, Burgen und Gutshöfe, die barocken Kirchen und historischen Provinzstädtchen, die langen leeren Straßen, die vielfältige Ostseeküste und herrliche See- und Flusslandschaften.
  • Auf Youtube haben wir dazu unseren Reisefilm hochgeladen
  • https://youtu.be/8CY6gIbFgnU

Reisezeit 1. bis 14. August 2020

  • Start und Ziel der Tour:
    • Zblewo/ Polen, Hotel „Dworek Tucholski“
  • Unsere Stationen:
    • Polen/ Gierloz. Wilczy Szaniec=Wolfschanze
    • Litauen/ Trakai. Mittelalterl. Inselburg, einzige Wasserburg in Europa
    • Litauen/ Vilnius. Hauptstadt
    • Litauen/ Purnuskes. Der geografische Mittelpunkt Europas
    • Lettland/ Daugavpils, Kraslava, Rezeknes, Alüksne
    • Estland/ Vöru, Tartu, Peipussee, Narva – nordöstl. Ort der EU, Lahema Nationalpark, Vergi Küla am finnischen Meerbusen, Harjumaa – Jägala Wasserfall, Tallinn – Hauptstadt
    • Estland/ Insel-Hopping: Hiimuaa, Saaremaa, Muhu
    • Estland/ Pärnu – traumhafte Strände
    • Lettland/ Riga. Hauptstadt
    • Lettland/ Kap Kolka, Ventpils, Kuldigas – Backsteinbrücke und Wasserfall Ventas Rumba, Liepaja
    • Litauen/ Klaipeda, Palanga, Siauliai – Berg der Kreuze, Kaunas
    • Polen/ Malbork, Zblewo

Unsere Highlights:

  • Wolfsschanze, Nazi-Bunkeranlage, Führerhauptquartier von Hitler.
  • Berg der Kreuze/ Kryziu kalnas. Ein weltweit einzigartiges Meer von Kreuzen. Wallfahrtsort als Symbol des Leidens und Gedenkens, aber auch der Liebe und Hoffnung. Sehr beeindruckend.
  • Narva, nordöstlichste Außengrenze der EU, Blick nach Russland.
  • Jägala-Wasserfall, 7 bis 8 m hoch und 15 m breit.
  • Wasserfall Ventas Rumba, mit 249 m der breiteste Europas, 2 m hoch
  • Steilküste Panga, ca. 20 m hoch, 2,5 km lang
  • Angla-Windmühlen, Wahrzeichen der Insel Saaremaa
  • natürlich alle drei Hauptstäde – Vilnius, Tallinn, Riga.
  • Übernachtung in Pärnu bei Aleksandri – Top Biker-Unterkunft.
  • private Unterkunft bei russischer Familie in Litauen.

Unser Fazit:

  • Keine Berge.
  • Endlos lange gerade Straßen, meist gut asphaltiert. Seitenstraßen sind oft Schotterpisten.
  • Viel Grün. Viele Wiesen, Felder, Wälder. Immer mal kleine Dörfer, vereinzelte Häuser. Viele Blumen, sehr gepflegte Gärten, alles sehr ordentlich.
  • Die drei Hauptstädte – sehenswert & lebendig, besonders die Altstädte.
  • Alle Unterkünfte waren top!
  • Die Menschen sind eher zurückhaltend freundlich.
  • Im Baltikum gibt es viel zu sehen, eine Reise lohnt sich auf jeden Fall.
  • Überall gab es tolle Fotomotive und viel zu entdecken.
Unsere Tour mit Blick auf Europa.

2019 – Albanien und mehr …

Gesamtreisezeit: 06. bis 28. Juli, Motorradtour: 10. bis 24. Juli 2019

Vorwort: Wir wussten, dass diese Reise anders wird als unsere bisherigen. Sie war zeitlich länger, wir fuhren mit den Bikes durch mehrere Länder, es fühlte sich von vornherein schon noch aufregender an als sonst.

Und was sollen wir sagen… es war sensationell großartig!!

Das waren unsere Reisevorbereitungen:

  • Reiseplanung machen – für Albanien echt eine besondere Herausforderung und sehr zeitaufwendig, aber mein Mann ist darin echt Profi! :o)
  • alle Streckenkarten vorbereiten
  • Check der Motorräder (die Honda musste noch zum Tüv, die KTM brauchte noch eine neue Kette)
  • Motorräder und Helme putzen
  • Check unserer „Brumme“ (unser Transporter)
  • Motorradsachen waschen
  • Helm-Funk checken und kalibrieren
  • Check aller wichtigen Papiere und Unterlagen: grüne Karten/ Reisepässe/ Fahrerlaubnis/ Fahrzeugpapiere/ Krankenversichertenkarten/ Impfausweise/ Auslandsversicherungskarten
  • Planung zum Gepäck – was nehmen wir alles mit: Papiere/Dokumente/ Kleidung/ Hygiene/ Kosmetik/ Reiseapotheke/ technische Ausrüstung
  • genug Musik für die Reise runterladen
  • die wichtigsten albanischen Vokabeln übersetzen
  • etc.
  • und ich musste Schotterpistenfahren üben!!!!

Kurze Vorgeschichte:

Es gab verschiedene Puzzle-Teile, die wir mit viel Glück und guter Vorbereitung zu einem tollen Gesamtbild zusammensetzen wollten:

  • wir wollten eine Motorradtour machen
  • wir haben unsere Tochter Lilli, die wir auf unsere Motorradreise nicht mitnehmen konnten
  • wir haben unseren Hund Spencer, den wir nicht so lange alleine lassen wollten
  • unsere Lilli wollte ihren Spencer mit in den Urlaub nehmen
  • wir haben in der Familie (die Schwester von meinem Mann) ein Ferienhaus in Serbien
  • sie fuhren diesen Sommer für drei Wochen genau dorthin
  • Die Cousine Sina ist fast gleich so alt wie unsere Tochter Lilli und beide verstehen sich gut
  • wir hatten alle zur gleichen Zeit Urlaub

Wir haben so lange gepuzzelt, bis es ein super Bild ergab:

  • Wir fahren alle Richtung Serbien.
  • Unsere Lilli fährt bei ihrer Tante mit.
  • Bei uns fahren die zwei Motorräder und unser Hund mit.
  • Wir treffen uns alle im Ferienhaus in Serbien.
  • Lilli und Spencer bleiben dort und verbringen die Ferien mit Cousine Sina und ihrer Familie.
  • Wir lassen unsere Brumme am Ferienhaus stehen und starten von dort aus mit den Motorrädern unsere Tour.
  • Wir fahren gemeinsam wieder zurück in die Heimat.
  • Daraus ergab sich unser grober Plan: Mit unserer „Brumme“starten wir in Friedensdorf, fahren über Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien (Zwischenübernachtung bei Freunden in Timisoara) nach Serbien. Hier steigen wir um auf unsere Bikes. Von Serbien aus fahren wir über den Kosovo nach Albanien mit Abstechern nach Nordmazedonien, Griechenland und Montenegro und wieder zurück nach Serbien. Die Motorräder werden dann wieder sicher in der Brumme verladen und es geht wieder zurück in die Heimat. Und am Ende haben wir es fast genau so umgesetzt :o)

Unsere Motorrad-Tour in Kurzform mit Unterkünften:

  • 10.07.2019 in Prizren/ Kosovo, „Hotel Prizren“, 44 € inkl. Frühstücksbufett und Garagenplatz, einfach, sauber, gut. Zentrumsnah.
  • 11.07.2019 im Valbonatal/ Albanien, „Villa Dini“, 48 € inkl. Frühstück, einfach, sauber, gut. Sehr idyllisch gelegen.
  • 12.07.2019 bei Barbullush/ Albanien, 4* „Hotel Gardenland Ressort“, 50 € inkl. umfangreichem Frühstücksbufett. Ganz neu, modern, schön. Mit beleuchteter Poolanlage, Restaurant, Bar. Ein kleines Paradies mitten in der Pampa. TOP!
  • 13.07.2019 in Lin/ Mazedonien, „Hotel Leza“ am Ohridsee, Zimmer mit Seeblick und Terasse direkt am See, 30 € inkl. sicherem Stellplatz. Zimmer einfach, sauber, gut. Mit Bademöglichkeit.
  • 14.07.2019 in Gjirokastra/ Albanien, „Gästehaus Konaklu“ hoch oben auf dem Berg, 45 € inkl. liebevoll zubereitetem Frühstück auf gemütlicher Terasse und sicherem Stellplatz für die Motorräder. Außergewöhnlich!
  • 15.07.2019 in Saranda/ Albanien, „Hotel Zero Zero“, Zimmer mit Meerblick und Balkon, einfach, sauber, gut. Hoteleigener Strand. 55 € inkl. Frühstück.
  • 16.07.2019 in Paramythia/ Griechenland, „Pension Kourtis“, kleines Appartementzimmer mit Küchenzeile und kleiner Terasse, Pool direkt davor. 40 € ohne Frühstück (was wir dann unerwartet doch bekommen haben). Sehr gastfreundlicher griechischer Pensionsbetreiber!
  • 17.07.2019 kurz vor Vlora/ Albanien, „Hotel Zhironi“, Zimmer mit Meerblick und Balkon, einfach, sauber, gut. 50 € inkl. 0815-Frühstück. Hoteleigener Strand.
  • 18.07.2019 in Berat/ Albanien, „Pension Lili“, 28 € inkl. Begrüßungs-Raki und mega liebevoll zubereitetes umfangreiches Frühstück (alles hausgemacht!) und sicherem Stellplatz auf Grundstück. Absolut top!!
  • 19.07.2019 in Tirana/ Albanien, „Hotel Oresti“, 52 € inkl. Tiefgaragenparkplatz und super Frühstücksbufett, Zimmer neu und modern, sauber, gut. Mitten im Zentrum.
  • 20.07.2019 in Kruja/ Albanien, „Hotel Panorama“, schönes großes Zimmer mit Balkon und Blick auf die Burg Kruje, sicherer Stellplatz in Hotelgarage, sehr umfangreiches und vielseitiges Frühstücksbufett. Top!
  • 21.07.2019 in Uthjea/ Montenegro, „Appartmenthaus Mekic“, 27 € ohne Frühstück, einfaches Zimmer mit kleiner Küchenzeile und Balkon mit Meerblick, Swimmingpool mit Sonnenterrasse. Sicherer Stellplatz auf Grundstück.
  • 22.07.2019 in Koplik/ Albanien, „Hotel Holiday“, 50 € inkl. Frühstück, Zimmer sauber und gut, mit Klimaanlage.
  • 23.07.2019 im Vermosh-Tal, „Gästehaus „, Zimmer sehr einfach, aber ok. 40 € inkl. traditionellem Abendbrot und Frühstück. Sicherer Stellplatz im Grundstück.

Unsere TOP-FIVE-Highlights:

  • Valbona-Tal. Naturwunder pur!
  • Koman-See. Mit der Fähre durch beeindruckende Bergschluchten.
  • Wanderungen zu den Burgen in Gjirokastra, Berat und Kruje. Super Blick!
  • Bergdorf Theth. Leider sind wir nicht bis Theth gekommen, da die Strecke für mich zu schwierig war. Trotzdem schon Adrenalin ohne Ende!
  • Hauptstadt Tirana. Lebendige Stadt. Tip: Bunk Art 1 – riesige mehrstöckige Bunkeranlage über die Albanische Geschichte vor und während des Sozialismus. Sehr bewegend.

Unsere Ausgaben:

  • ca. 140 € pro Tag
  • ca. 1.900 € für die reine Motorradtour
  • in Summe ca. 3000,- € für die gesamten 3 Wochen (inkl. Kosten für Hund, Betreuung Tochter, Diesel für Brumme etc.)

Unser Fazit:

  • sehr gastfreundliche und hilfsbereite Menschen
  • unfassbar schöne und überwältigende Natur mit wildromantischen Berg- und Küstenlandschaften, antiken Ruinenstädten und stolzen Burgen
  • die Straßen sind insgesamt besser als erwartet
  • Schafe, Ziegen, Kühe und Esel sind häufige Wegbegleiter
  • Tankstellen sind ausreichend und überall vorhanden
  • Ausschilderungen könnten besser sein, oft zu wenig
  • es wird viel gebaut
  • in der Müllentsorgung gibt es gebietsweise einige Herausforderungen
  • überall gibt es viele Kaffee-Shops
  • zu allem gibt es leckeres fluffiges Weißbrot dazu
  • sogar auf dem höchsten Berg gibt es kühle Getränke
  • fast überall ist WLAN verfügbar
  • Albanien ist auf jeden Fall eine Reise wert!!!

Unser ausführliches Reisetagebuch:

Tag 1

Am Samstag, 6. Juli sind wir mit unserer Brumme um 4:45 in Friedensdorf gestartet, sind gut gefahren und ca. 20: 30 Uhr bei unseren lieben Freunden Rodi und Mirca in Timisoara/Dumbravita angekommen. Hier war nach 1.140 km unser geplanter Zwischenstopp. Rodi und Mirca haben uns herzlich empfangen. Zum Abendbrot gab es leckere selbstgemachte Bohnensuppe mit Krautsalat und/oder Zwiebelsalat.

Tag 2

Am Sonntag, 7. Juli sind wir gegen 9 Uhr aufgestanden und haben lecker gefrühstückt: Weißbrot mit selbstgemachtem Auberginensalat, selbstgemachter Blaubeermarmelade und Käse. Gegen Mittag sind wir mit Rodi ihrem Auto nach Timisoara gefahren, allerdings sollte Schmidti fahren. In Timi sind wir durch einen gut gepflegten Rosengarten und am Fluss entlang spaziert. Spencer war in dem Fluss auch kurz baden, es war sehr heiß. Zum Mittagessen waren wir in einem Restaurant. Vor allem hatten wir riesen Durst. Dreimal große Limonade, Pizza Carbonara für Schmidti, Salat für Rodi und Bruschetta mit Tomate für mich. Auf dem Rückweg gab es noch viele Stände mit Leckereien, u.a. sehr verlockend riechende Gulaschsuppe. Leider waren wir gerade satt… Dann ging es wieder zurück und wir haben uns alle ein wenig ausgeruht. So gegen 19.30 Uhr waren wir kurz im Lidl und dann hat Mirca im Garten hinterm Haus grillt. Es gab Gehacktesröllchen und selber gemachte Pommes. Wir haben schön erzählt und später wurde uns typisch serbische Musik vorgespielt. Der Fernseher lief den ganzen Tag.  Sonntag früh und auch abends hat es geblitzt und gedonnert und geregnet, aber am Tag waren 30° mit viel Sonne. 

Tag 3

Heute ist Montag, 8.7. Wir sind 6:45 aufgestanden, haben einen Kaffee getrunken. Ich bin mit Spencer eine kleine Runde gelaufen, Schmidti hat die Motorräder neu festgemacht. Rodi und Mirca sind schon los auf Arbeit und leider ist mir erst dann aufgefallen, dass meine Sonnenbrille noch drinnen auf dem Tisch liegt, verdammt! Ich habe Rodi angerufen, sie war schon auf Arbeit und Mirca war schon weg. Sie wollte sich ein Taxi nehmen und zurück kommen, aber das wollte ich nicht und Mirca hatte leider einen ganz anderen Weg. Somit hatte ich leider den ganzen Urlaub keine Sonnenbrille. Das war richtig ärgerlich, denn die Sonnenbrillengläser waren auf meine Augenstärke abgestimmt. Die Stimmung war natürlich leicht angeschlagen. Schmidti war noch kurz im Kaufland. Dann hatten wir noch die Idee, den Schlüssel bei Rodi auf Arbeit zu holen, schnell zurück zu fahren, die Brille rauszuholen, den Schlüssel wieder zurück zu bringen. Zum Glück hatte ich Rodi vorher angerufen. Sie hatte gar keinen Schlüssel mit auf Arbeit. Also tatsächlich keine Sonnenbrille im Urlaub… Dann sind wir losgefahren Richtung Grenze zu Serbien. An der Grenze durften wir an der rumänischen Seite sofort durchfahren. Bei den Serben wollten sie die Motorräder sehen und auch die Papiere dafür. Wir waren erstaunlicherweise die Einzigen und somit sehr schnell und problemlos durch. In Serbien sind die Straßen so lala, alles nur so kleine Landstraßen, man kann maximal 80 km/h fahren.  Zwischendurch gab es zum Glück auch mal ein Stück Autobahn, ca. 70 km mit kurzem Stop bei einem McDonald’s. So konnte Spencer mal raus, wir konnten was essen und es gab auch WLAN. Schmidti wollte seine Schwester Petra informieren, wo wir gerade sind, weil wir uns ja in Kreljevo treffen wollten. Da wir spät dran waren, sind Petra und Familie schon weiter gefahren, sie haben also nicht auf uns gewartet. Nach der Autobahn kam wieder ein Stück Landstraße und dann kamen die Berge. Überraschender Weise war hier sehr gute Straße und wirklich wunderschöne Landschaft. Irgendwo stand plötzlich unser Schwager Rifko am Straßenrand. Nein, natürlich nicht plötzlich, das hatten Rifko und Schmidti vorher so vereinbart, nur ich wußte davon nichts… Um so mehr freute ich mich, dass es nicht noch weitere 50 km waren, wie Schmidti mir eben noch erzählt hat. Rifko führte uns dann die letzten zwei Kilometer bis zum Endziel. Ca. 18 Uhr sind wir endlich angekommen. Lilli und Sina haben uns schon am Zaun empfangen. 450 km in 10 Stunden. Allerdings haben wir mehrere Pausen gemacht, damit Spencer sich zwischendurch immer mal erholen kann. Und schon 19 Uhr waren wir zum Abendessen eingeladen bei Rifkos Schwester Mahia. Mahia und ihre Tochter Alma haben jede Menge leckere typisch serbische Gerichte für uns gekocht. Wir waren insgesamt 14 Personen in einem kleinen Wohnzimmer. In Serbien rauchen die Menschen sehr viel, immer und überall, sogar beim Essen. Und auch typisch ist, das die ganze Zeit der Fernseher läuft. Wir können ja leider die Sprache nicht, aber zum Glück übersetzte Petra viel, so dass wir einige Sachen auch mitbekommen. Circa 22:30 Uhr, nach dem es zu später Stunde noch mal Kaffee und verschiedene Süßspeisen gab, sind wir dann wieder nach Zierce zurückgefahren. Petra mit Familie, Lilli und Hund mit dem Auto, Schmidti mit mir hinten drauf mit dem Motorrad. Bei der Abfahrt ist Schmidti ein kleines Malheur passiert. Er hat auf dem Berg gewendet, nicht bedacht das sein Fuß nicht auf den Boden reicht, und ist leider umgefallen. Aber er hat sein Motorrad sanft abgelegt und es ist zum Glück nichts passiert. Wieder zu Hause auf dem Berg angekommen, haben wir uns noch lustige Dinge erzählt und sind dann schlafen gegangen. Schmidti und ich waren auch wirklich k.o.

Tag 4

Dienstag, 9. Juli. Heute sind wir so gegen 9:30 Uhr aufgestanden. Alle haben gut geschlafen. Rifko und Schmidti sind nach Tutin gefahren und haben uns bei der Polizei angemeldet, sozusagen eine Aufenthaltsgenehmigung für Serbien eingeholt. Das ist hier erforderlich. Lilli, Sina und ich haben mit Spencer eine Runde auf den nächsten Berg gemacht. Dann haben wir im Garten ein bisschen Sport gemacht. Drei Nachbarkinder waren da und haben auch mit Sport gemacht. Lustig.
Als Rifko und Schmidti zurück gekommen sind, haben sie auch was zum Frühstück beziehungsweise Mittagessen mitgebracht. Es gab noch mal leckeren Krautsalat, leckere Paprika, leckeren Käse von Mahia (sie hat uns alles eingepackt), frischen Schinken und Wurst und fluffiges Weißbrot und leckeren Tomaten-Knoblauch-Salat. Danach haben wir den Pool aufgebaut und Haris hat eine kleine Bank für den Balkon zusammen geschraubt. Zwischendurch kommt immer wieder Besuch, irgendein Cousin oder Freund oder ein Nachbar… Alle werden dann herzlich begrüßt, es wird etwas zu trinken angeboten und geraucht und erzählt. Heute waren bisher schon zehn Gäste da. Leider hat es so gegen 17 Uhr angefangen zu regnen, dann ist der Strom ausgefallen bis 20:30 Uhr. Eigentlich wollten wir nach Tutin in ein Kneipchen, aber Rifko und Schmidti sind jetzt losgefahren und holen das Essen einfach auf den Berg.
Rifkos Haus ist wunderschön gelegen, mitten im Grünen auf einem Berg. Man hat einen herrlichen Blick ins Tal und auf die anderen Berge. Das nächste Haus ist weit weg. Sehr idyllisch und ruhig. Das Haus hat zwei Etagen und einen Keller. Unten gibt es eine Wohnküche, ein kleines Bad mit Wanne, Dusche in der Wanne und WC, und zwei Schlafzimmer mit je zwei Schlafmöglichkeiten. In der oberen Etage sind noch zwei schöne Zimmer für die Kinder und noch ein leerer, nicht fertiger Raum. Insgesamt ist alles sehr schön. Und die herrliche Landschaft ist top. Ringsrum ist ein Wiesengarten, man kann schön draußen sitzen, es gibt einen Pool, perfekt. Die Chewapchichi und die Burger waren sehr lecker. Danach haben wir alle noch was gespielt. Es war ein schöner chilliger Tag. 

Tag 5 – Tourstart

Mittwoch, 10.7. – 189 km gefahren, 6 km gelaufen.

Heute sind wir 7:30 Uhr aufgestanden. Nach den letzten Vorbereitungen für unseren Tourstart haben wir kurz vor um 9 Uhr noch mit allen super lecker gefrühstückt und uns für die nächsten zwei Wochen verabschiedet. Ich war ganz schön aufgeregt, der Himmel sah sehr grau und nicht wirklich gut aus. 9:30 Uhr sind wir dann von Zirce gestartet. Nach nur zwei Kilometern mussten wir schon die Regensachen anziehen. Super, fängt ja gut an… Bis zur Grenze zum Kosovo waren es ca. 30 km. An der Grenze selbst gab es keine Probleme. Trotz der Warnung, dass es bei der Wiedereinreise auf dem Rückweg nach Serbien Probleme geben könnte, haben wir uns einen Ausreise-Stempel von den Kosovo-Grenzbeamten geben lassen. Nach dem wir noch an der Grenze eine Versicherung für den Kosovo abgeschlossen haben (da die grüne Karte im Kosovo nicht zählt) sind wir dann an einem schönen großen See entlang gefahren, der eine schöne türkise Farbe hatte. Es hat nur die Sonne gefehlt. Dafür hatten wir ganz viel Regen. Die gesamte Strecke bis Pristina hat es wie aus Eimern geschüttet. In Pristina, der Hauptstadt vom Kosovo, haben wir in einer Tiefgarage geparkt und uns dann in ein Restaurant gesetzt und Cappuccino getrunken und was kleines gegessen (Burger und Hähnchen-Salat). Für ca. eine Stunde hat es fast aufgehört zu regnen. Diese Zeit haben wir genutzt, um uns ein wenig die Stadt anzuschauen. Wir sind z.B. am Stadion entlang gegangen und der nette junge Security Man hat uns angesprochen und stolz gefragt, ob wir mal in „sein“ Stadion rein wollen. Und so durften wir uns das Stadion sogar von innen anschauen. Als wir mit den Bikes wieder gestartet sind, hat es bereits wieder geregnet. So haben wir den Plan für heute geändert und sind direkt nach Prizren gefahren, Autobahn. Es war sehr anstrengend, in diesem dollen Regen zu fahren. In Pristina und auch in Prizren war sehr viel Verkehr. Nach einigem Suchen haben wir dann unser „Hotel Prizren“ gefunden. Das Zimmer ist klein, aber fein und sehr zentrumsnah. 44,- € mit Frühstück und Garage für die Bikes. Nach dem Auspacken und Duschen sind wir dann in die Altstadt gegangen, sind durch einige Gassen und Straßen gelaufen. Die Stadt ist sehr lebendig, viele junge Menschen sind auf den Straßen und in den vielen Kneipchen und Restaurants und Teestuben. Im Familien-Restaurant Breska haben wir dann lecker gegessen. Fleischroulade und Suppe mit traditionellem Brot. Anschließend haben wir in einer Bar noch einen Mojito und einen Pina Colada getrunken. Für meine völlig durchnässten Stiefel haben wir noch eine dicke Zeitung zum ausstopfen gekauft. Dann wollten wir nur noch ins Bett.

Tag 6

Donnerstag, 11.7. – 265 km gefahren, 3,3 km gelaufen.

Wir haben bis 7:30 Uhr gut geschlafen. Das Frühstücksbuffet war landestypisch und sehr gut, von allem war was dabei. Hurra! Heute scheint die Sonne, so dass wir sogar draußen in der Sonne frühstücken konnten. Dann sind wir zu dem nahegelegenen Schloss hoch gewandert, war ganz schön beschwerlich! Aber es hat sich gelohnt, man hatte einen super tollen Ausblick auf Prizren. Dann sind wir noch mal kurz durch das Städtchen gelaufen, wir wollten wissen, ob es am Tag genauso lebhaft ist wie am Abend. Und ja, es saßen wieder ganz viele Menschen in den Cafés und Tee-Stübchen und Restaurants. Das Wetter war ja auch perfekt. Zurück im Hotel haben wir unsere Sachen zusammen gepackt und sind circa 11:30 Uhr gestartet. Da wir gestern durch das schlechte Wetter unser Programm gekürzt hatten, sind wir heute nach Gjakova gefahren. Dort haben wir uns den Bazar, das heißt die Altstadt mit vielen Lädchen und Restaurants und eine tolle Brücke, genannt Gerber-Brücke, angeschaut. Das Besondere an dieser alten Brücke ist, das sie mit sieben Spitz-Bögen die größte erhaltene Gerber-Brücke in Europa ist. Und direkt daneben wurde eine moderne hässliche Brücke gebaut. Gjacova wirkte irgendwie schmuddelig, aber doch auch gemütlich.
Dann sind wir zu einem kleinen Grenzübergang nach Albanien gefahren. An der Grenze gab es überhaupt keine Probleme. Es war nur ein Grenzposten vom Kosovo dort. Von albanischer Seite gab es keine Kontrolle. Jetzt ging es in die albanischen Alpen. Im Kosovo waren die Berge ja schon toll, aber jetzt wurde die Landschaft immer schöner. So bezaubernd und beeindruckend. In dem Moment wünscht man sich, dass viele andere Menschen, die negativ über Kosovo und Albanien denken (warum auch immer?!), diese Schönheit der Natur sehen. Wir sind gefahren und gefahren und gefahren. 216 km mega kurvenreiche Strecke. Die Straßenverhältnisse waren sehr unterschiedlich. Von gut betonierter glatter Fläche über Schotterpiste, große Löcher auf der Strecke, plötzlich ein Stück Straße weg, große und kleine Steinbrocken auf der Straße, mit Leitplanke oder ohne, mit Blick auf tiefe Schluchten..  alles war dabei! Also für Leute mit Höhenangst ist das schon eine kleine Herausforderung. Besser ist, wenn man sich an der traumhaft schönen, unfassbar faszinierenden Berglandschaft erfreut. Hinter jeder Kurve kommt ein noch schöneres neues Landschaftsbild. Oft sieht man vorn auf der anderen Seite, wie sich die Straße den Berg entlang schlängelt und man weiß, gleich fahre ich dort -genau dort- selber lang. Man kann es irgendwie gar nicht fassen und die vielen beeindruckenden Bilder der wunderschönen Natur verarbeiten. Mega hohe Berge, tiefe Täler, ein großer See mit türkisblauen Wasser mittendrin, dazu blauer Himmel mit ein paar Wolken und die Sonne scheint, einfach nur herrlich!! Aber diese kurvenreiche und doch sehr anspruchsvolle Strecke war sehr anstrengend und brachte uns, also zumindest mich, an meine Grenzen. Unser Ziel, das Valbona-Tal, haben wir 21:15 Uhr gerade noch so erreicht mit letzter Kraft. Schmidti hatte leider unterwegs auch noch seinen Fotoapparat liegen lassen, wusste aber genau wo. Daher ist er noch mal zurück gefahren und ich sollte schon weiter fahren bis nach Fierze. Das war mir gar nicht schön, aber da wir schon so unter Zeitdruck standen und ich wusste, dass Schmidti viel schneller fahren kann und mich wieder reinholt, bin ich ganz alleine los getuckert. Ich dachte, wenn Schmidti jetzt was passiert, und ich kriege das nicht mit… Nicht auszudenken!! Oder ich fahre ja ganz alleine im Albanien in den Bergen rum, wenn ich abstürze …. mich findet niemand!! Aber schnell weg mit den schlechten Gedanken!! Irgendwann bin ich dann in Fierze angekommen, hier sollte ich auf Schmidti warten. Da ich schon völlig ausgehungert und unterzuckert war, hatte er mir 10 € gegeben und ich sollte mir in der Tankstelle einen Kaffee und Schokolade kaufen. Leider war kurz nach dem Ortseingangsschild gleich wieder das Ortsausgangsschild, keine Tankstelle in Sicht. So habe ich mich einfach an den Straßenrand gestellt und gehofft, dass Schmidti gleich kommt. Nach gefühlt einer Stunde, in Wirklichkeit vielleicht nach einer halben Stunde, kam er dann auch ganz glücklich an. Weil- er hatte seinen Fotoapparat tatsächlich wieder gefunden. Beziehungsweise haben ihn drei Radfahrer gefunden, ein Kölner Paar auf dem Weg nach Griechenland und ein Fahrradfahrer aus Chile auf Europa-Tour. Es gibt immer noch verrücktere Leute als uns. Sie quälen sich mit dem Fahrrad über die Berge. Wahnsinn! Hut ab! Bis dahin, wo wir heute schlafen wollten, waren es immer noch jede Menge Kilometer und es wurde so langsam dunkel. Und ich war schon fix und alle. Aber das letzte Stück fuhr sich zum Glück ganz gut und wir haben es dann endlich 21:15 Uhr erreicht. Zum Glück haben wir auch noch was zu essen bekommen, Hühner- und Bohnensuppe, Reis mit Gemüse und Hähnchenfleisch mit Ofenkartoffeln. Lecker! Das Zimmer war einfach, aber okay mit mega Blick auf die Berge, egal in welcher Richtung man schaute, super idyllisch gelegen!! Kostenpunkt 48€ mit Frühstück. Was für ein unglaublich anstrengender, aber unvergesslich beeindruckener Tag!!
216 km nur Kurven in den albanischen Alpen gefahren. 

Tag 7

Freitag, 12.7137 km gefahren, 1,3 km gelaufen.

Heute sind wir 8:30 Uhr Uhr aufgestanden, dann gab es wieder landestypisches Frühstück mit Schafskäse, fluffigem Weißbrot, verschiedene Marmeladensorten, Würstchen, Gurke, Tomate, Eier und Kaffee. Wir konnten schön draußen mit Blick auf die Berge sitzen, herrlich!! Dann haben wir alles wieder  zusammen gepackt und sind noch weiter ins Valbona-Tal reingefahren, bis es nicht mehr weiter ging. Einfach traumhaft, mir kamen sogar Freudentränen unter meinem Helm beim Anblick dieser tollen Landschaft! Dann sind wir umgedreht und sind noch eine Schotterpiste den Berg seitlich hoch gefahren und haben eine Magdeburgerin mit Namen Janet besucht. Sie lebt seit zehn Jahren in Albanien, hat einen albanische Mann und hat sich dort ein Hotel errichtet gemeinsam mit der ganzen Familie. Da hat sie wirklich was tolles geschaffen und sie hat sich auch sehr gefreut, das Leute aus der Heimat gekommen sind. Leider hatten wir nichts so viel Zeit. Wir wollten ja heute mit der Fähre auf dem Koman-See fahren. Die Fähre ging 13 Uhr und es waren noch 60 km bis dorthin zu fahren. Und man soll eine Stunde vorher da sein. Das hat auch alles geklappt. Die Motorräder wurden in die hinterste Ecke an der Seite geparkt. Drei Albaner halfen uns dabei. Wir hatten einen schönen Sitzplatz ganz oben auf der Fähre und somit auch tolle Sicht auf die traumhafte und unfassbar schöne Berglandschaft. Auf der Fähre haben wir dann auch verschiedene Bekanntschaften gemacht. Z.B. mit einer israelischen Reisegruppe, die mit Jeeps eine geführte Offroad Tour gemacht haben. Sie waren voll ausgestattet mit Kaffee, Tee, Keksen, Obst etc. Sie waren sehr gastfreundlich, haben uns etwas angeboten und sich mit uns unterhalten. Dann, mitten während der Fahrt, sind zwei Frauen von einem Boot auf die Fähre gekommen. Lustig. Im Gespräch mit der sympathischen Frau habe ich herausgefunden, dass sie aus Lettland waren und eine Tagestour auf der anderen Seite des Koman-See  gebucht hatten mit Picknick und so und sie sind sozusagen gerade wieder zurück gekommen. Dann waren auch zwei junge Deutsche mit auf der Fähre, sie kommen aus Berlin und waren im Valbona-Tal wandern, auch in Theth. Lustig war, dass sie auch Janet kennen gelernt hatten. Alle sind begeistert von Albanien und der tollen Landschaft und alle waren wirklich sehr freundlich. Die Fahrt auf der Fähre dauerte ca. 3 Stunden und keine Minute war langweilig, viele nette Menschen kennengelernt und hinter jeder Kurve gab es neue spektakuläre Bilder und Bergmotive zu sehen. Nachdem wir von der Fähre runter gefahren sind, ging es wieder in die Berge und wir sind die Strecke eigentlich wieder zurück gefahren in Richtung Shkoder. Es gab nur eine einzige Straße und diese war die meiste Zeit sehr holprig, viele Löcher, bucklig, schotterich und ziemlich schwer zu fahren. Ich habe zwischendurch echt ein paar Mal geflucht… Irgendwann wurde die Straße dann einigermaßen besser, wir sind dann durch einen Ort gefahren, haben albanische Lek abgehoben. Dann wieder ein Stück gefahren und dann kam die große Überraschung für mich. Plötzlich sind wir abgebogen in das 4-Sterne Hotel Gardenland Ressort. So waren wir heute schon ca. 17.45 Uhr am Ziel. Ein tolles Hotel mit einer großen Poolanlage. So eine Freude! Kaum waren wir auf dem Parkplatz angekommen, kam auch schon die Dame von der Rezeption raus und fragte, ob sie uns helfen kann. Toller Service! Unser Zimmer ist super, kostet mit Frühstück 50 €. Das Hotel ist noch sehr neu, alles sehr modern und schön eingerichtet. Es gibt eine Bar, ein Restaurant, eine Chill Lounge, einen Kinder-Spielplatz und eine tolle beleuchtete Poolanlage, echt schön. Natürlich waren wir auch baden. Dann gab es zwei Cuba Libre an der Bar und dann haben wir noch lecker im Restaurant gegessen. Es gab viele Bruschettas, Nudeln mit Gemüse, gemischte Fleischplatte mit drei Soßen. Und auf Kosten des Hauses haben wir noch zwei Grappas und einen Obstteller bekommen. Alles war sehr köstlich. Bis auf das Schmidti seine Badehose vergessen hat, war es heute ein perfekter Tag!

Tag 8

Samstag, 13.07.19 – 313 km gefahren, 1,7 km gelaufen

Heute sind wir schon 7:30 Uhr aufgewacht und haben uns darüber auch gefreut, denn dann sind wir gleich mal in den Pool gesprungen und haben ein paar Runden gedreht. Wir hatten den Pool fast für uns alleine, nur ein Vater mit Tochter sind noch schwimmen gekommen. Ich bin noch weiter geschwommen und Schmidti hat mal geschaut, was auf dem Campingplatz, der auch zum Hotel gehört, so los ist. Dort hat er Jo (Joachim) kennengelernt, ein ca. 60 jähriger Biker aus Halle. Er ist schon seit ca. 3 Monaten unterwegs, war u. a. in der Türkei und im Iran. Ich habe ihn dann auch noch kennen lernen dürfen, ein sehr bodenständiger, sympathischer Typ. Im normalen Leben ist er ein Sozialtherapeut. Er meinte, von den vielen Problemen seiner Patienten brauchte er eine Auszeit. Danach waren wir frühstücken. Hier haben wir eine Leipzigerin mit ihrer Tochter kennengelernt. Auf dem Parkplatz draußen stand ein Auto mit Leipziger Kennzeichen, lustig bunt besprüht mit Blumen und Flower-Power und we love albania. Die Frau sah so aus, als wenn sie zu dem Auto gehörte. Sie hatte so filzige Haare, Peace-Ohrringe und Peace-Kette, ein Tattoo auf dem Arm…  Und es passt auch. Sie kam mit ihrer Tochter dann an unseren Tisch und hat uns erzählt, dass sie letztes Jahr mit ihren zwei Kindern, Zwillinge (ein Mädchen und ein Junge, kommen beide in die vierte Klasse) eine 13– Länder Tour gemacht hat und u. a. auch schon in Albanien war. Und dass sie dieses Jahr zwei Wochen in dem Hotel Gardenland Resort einen chilligen Urlaub verbringen wollen. Nach dem Frühstück haben wir zusammen gepackt und uns wieder los gemacht.  In Barbullush haben wir gleich erstmal gestoppt und Schmidti ist zu einem Friseur gegangen. Dann kam ein albanischer Mann in den Laden und fragte mich, wo wir her sind. Als er hörte, dass wir aus Deutschland und aus Leipzig sind, freute er sich, nahm sein Handy und wählte eine Nummer. Dann sprach er ein paar Sätze und gab mir das Handy. Und plötzlich hatte ich seinen Neffen dran. Er sprach deutsche und erzählte mir, daß er in Leipzig wohnt und dort vier griechische Restaurants hat. Ich erzählte ihm, dass wir gerade in Albanien Urlaub machen. Daraufhin sagte er, dass er gerade im Urlaub auf den Malediven ist. Wir haben uns gegenseitig schönen Urlaub gewünscht und das Gespräch beendet. Voll lustig!!  Nachdem der Friseur gefühlt alle seine technischen Geräte an Schmidtis Kopf eingesetzt hatte, waren Augenbrauen-, Ohren-, Nasen- und auch die Kopfhaare wieder in passender Form. Frisch frisiert konnten wir weiterfahren. Auf dem mehr schlechten als rechten Weg sind wir erstmal in einer Sackgasse gelandet und mussten umdrehen. Auf dem Rückweg war plötzlich mitten auf dem Weg ein Feuer. Schmidti, der Held, ist wagemutig durch gerauscht. Ich hatte erstmal Angst, dachte das mein Motorrad explodieren könnte… aber ich habe dann all meinen Mut zusammen genommen und bin dann auch durch gerauscht. Dann sind wir von Leshes Richtung Kukes auf die Autobahn gefahren. Selbst das war ein mega Erlebnis. Eine Autobahn direkt zwischen den Bergen. Absolut mega!!! Mautgebühr 2,50€ je Motorrad. Ab Peshkopia ging es dann wieder auf der Landstraße durch die Berge. Irgendwo in der Pampa wollten wir eine kurze Pause machen. Wir sagten uns gerade: was für eine Ruhe hier oben auf dem Berg… Plötzlich hielten drei Autos, eine Großfamilie, ca. 12 Albaner stiegen aus, es gab laute Musik aus dem Auto und sie fingen an zu tanzen. Eine junge Frau  kam zu uns rüber und forderte uns auf, wir sollen doch mit tanzen. Das haben wir auch gemacht, also ich habe getanzt und Schmidti hat gefilmt. So lustig! Das Mädchen erzählte mir, dass sie gerade vom Essen kommen, dass einige etwas zu viel getrunken hatten und das sie die Rückkehr eines Onkels aus Italien feierten. Wir haben alle schön im Kreis getanzt, ich musste dann auch mal in die Mitte… Aus der Ruhepause wurde eine Bewegungspause. Dann sind wir weiter gefahren bis zur Grenze nach Mazedonien. An der Grenze gab es keine Probleme. Hier haben wir drei andere Motorradfahrer getroffen. Einen Schweizer und zwei aus Neuseeland. Die Neuseeländer hatten sich in Zagreb zwei Motorräder ausgeliehen. Sie machten eine gemeinsame Tour und hatten sich wohl heute irgendwie verfahren, sie sahen total schlammig aus. In Mazedonien sind wir dann eine schöne Strecke Richtung Struga, in einer Art Schlucht, gefahren. Es hat mich an Rumänien erinnert. Man hat übrigens sofort den Unterschied zwischen Albanien und Mazedonien gemerkt, das heißt in Mazedonien war alles sauberer und irgendwie ordentlicher, kein Müll (außer direkt an der Grenze) und die Straßen waren super. Dann sind wir wieder nach Albanien reingefahren bis nach Lin am Ohridsee. Hier war heute unser Übernachtungs Ziel, das Hotel Leza direkt am Ohridsee. Zum Glück war auch noch ein Zimmer mit Seeblick frei. Unsere Motorräder durften wir auch hinter ein verschlossenes Tor stellen. Das Abendessen war sehr sehr lecker und viel! Es gab zu Fassbier und Wein Schopska Salat, gegrilltes Gemüse, Hähnchenfleisch für mich und gemischtes Fleisch für Schmidti. Und natürlich wieder das leckere fluffige Weißbrot. Wir waren platze satt. Vom Haus gab es dann noch leckeren Schokoladenkuchen zum Nachtisch, der hat natürlich noch reingepasst.. Zur Verdauung haben wir noch eine kleine Runde durch das Dorf gedreht. Bei der Rückkehr gab es vom Chef noch einen Gute-Nacht-Raki für uns. Jetzt haben wir echte Bettschwere! Wieder ein mega erlebnisreicher Tag, viele nette Leute kennen gelernt und viel erlebt und gesehen!!! 

Tag 9

Sonntag, 14.07.2019 – 289 km gefahren, ich 4 km, Schmidti ist 6 km gelaufen

Heute war wieder ein voll aufregender Tag! Er hat uns beide an unsere Grenzen gebracht!! Aber jetzt erst mal von vorn: um 8 Uhr sind wir aufgestanden und wir waren im großen Ohridsee baden. Das Wasser war relativ warm, sehr klar und herrlich. In der Nacht hatte es ganz doll geregnet und gestürmt, geblitzt und gedonnert und es war mega Wellengang. Davon war jetzt zum Glück nur noch ein bisschen zu spüren, aber trotzdem hatte man das Gefühl, als ob man im Meer schwamm. Danach gab es lecker Frühstück im Hotel-Kneipchen. Das war echt gut besucht. Teilweise waren albanische Herren da, wahrscheinlich zum Frühschoppen, es gab schon zum Frühstück Raki.. aber auch Familien mit kleinen Kindern saßen da und haben Kaffee getrunken. Nach dem Frühstück haben wir wieder alles verstaut, bezahlt ( Zimmer 30 €, Abendessen von gestern und Frühstück heute morgen zusammen 20 €) Zum Abschied sind wir noch eine Runde durchs Dorf gefahren bis hoch auf den Berg zu den Eseln, dann wieder zurück. Kurzer Stopp an einem Laden, hier haben wir Albanien-Aufkleber und einen Kühlschrank-Magneten gekauft. Eine Ansichtskarte gab es noch gratis als Geschenk dazu. Dabei kam eine Hochzeitsgesellschaft entlang gehupt. Schön. Dann sind wir aus Lin los und am schönen Ohridsee entlang gefahren Richtung Pogradec und weiter Richtung Korce. Hier haben wir einen Abstecher nach Voskopoja gemacht. Dieses, jetzt eher unscheinbare Dorf, war einmal eine blühende Stadt mit 20 Kirchen, der ersten Druckerei im osmanischen Reich, mit Kaufleuten, die regelmäßig Messeplätze bis nach Frankfurt und Leipzig besuchten. Hier haben wir uns das Dorf angeschaut, unter anderem die Kirche der heiligen Jungfrau Maria. Zur kleinen Stärkung haben wir eine Pizza gegessen. Dann ging es weiter Richtung Erseke, Albaniens am höchsten gelegene Stadt. Hier konnte man den sozialistischen Stil noch deutlich erkennen. Etwas raus aus der Stadt sieht man ein großes Mahnmal zum Andenken an das Massaker von Borova am 6. Juli 1943. Danach sind wir weiter in Richtung Leskovik , hier war die Straße quer durch die Berge unglaublich schlecht. Tiefste Löcher, viel Schotterpiste, große Steine auf der Straße, enge Kurven, tiefe Schluchten… sehr sehr anstrengend zu fahren. Die Landschaft allerdings war wieder mega beeindruckend und genial. Leider musste ich mich aber so auf das Fahren konzentrieren, dass ich die tolle Landschaft gar nicht wirklich genießen konnte. Gefühlt waren es 100 km, real ungefähr 40. Meine Hände waren total verkrampft durch das festhalten im Kurvenfahren und durch das geschüttelt werden wegen der schlechten Straßenverhältnisse. Dann hatten wir die Hoffnung, dass die Straße besser wird, denn die Straße Richtung Permet war als Schnellstraße ausgewiesen. Aber leider war auch diese Straße sehr schlecht und man konnte teilweise nur 20 bis 30 km/h fahren, obwohl auf dem Navi 80 km/h ausgewiesen war. Eigentlich hätte man die Straße sperren müssen, so schlecht war sie! Auch hier hat die Landschaft wieder beeindruckt, trotzdem hat das angestrengte fahren ziemlich genervt. Zwischendurch haben wir noch einen Stopp an einem idyllischen Örtchen mitten im Wald gemacht. Es war eine Art Campingplatz mit Bauernhof und Forellenzucht. Es gab eisgekühlte Melone und Erfrischungsgetränke. Dabei haben wir noch einen Radfahrer aus München kennengelernt, der u. a.mit dem Rad schon in Griechenland war und insgesamt drei Wochen durch die Gegend fahren wollte. Im Vjosa-Tal war die Straße dann Gott sei Dank besser, aber die tiefstehende Sonne hat uns, besonders mir, Probleme bereitet. Nun hatten wir noch den Weg bis zu unserer Unterkunft vor uns, Gjirokaster. Das letzte Stück bis dorthin war zum Glück schön zu fahren, breite glatte Straße, langgezogene Kurven. Hier konnten wir noch mal so richtig schön cruisen. Dann sind wir in die Stadt reingefahren und plötzlich geht es jetzt nur noch bergauf und auf der Straße war überall so ganz schmales Kopfsteinpflaster. Und es ging richtig steil den Berg hoch! Ich hatte schon unten Panik, als ich es gesehen habe und um so höher wir fahren mussten, um so panischer wurde ich. Ich habe immer nur gedacht: Bloß nicht bremsen, nicht anhalten, gib Gas, gib Gas, immer Schmidti hinterher!! Und plötzlich war die Straße zu Ende bzw sie ging um eine sehr steile Kurve noch weiter nach oben. Da Schmidti plötzlich angehalten hat, musste ich ja auch anhalten und bin gerade so zum Stehen gekommen. Fast wäre ich umgekippt. Mit einem erschreckten Schrei konnte ich mich gerade noch so halten. Dann war für mich klar: hier fahre ich nicht weiter. Das war Schmidti übrigens auch klar. Er sagte zu mir, ich soll einfach stehen bleiben und er fährt weiter hoch und guckt und holt mich dann. Okay, habe ich gedacht. Ich stehe jetzt zwar nicht gerade günstig, zum Glück wenigstens ein bisschen an der Seite, aber eigentlich war ich das totale Verkehrshindernis. Da ich froh war, dass ich einen einigermaßen guten Stand auf diesem Berg hatte, stand ich wirklich da, wie versteinert, habe mich nicht bewegt, weil ich dachte, ich falle sonst jede Sekunde um. Von oben und von unten und gefühlt von der Seite kamen Autos und wollten die Straße entlang fahren und wie gesagt, ich stand da so halb mitten auf der Straße und war wirklich im Weg. Es war schon so eng dort und steil, dass ich mich eh gefragt habe, warum hier so viele Autos langfahren und sich um diese enge steile Kurve quälten. Aber bis auf ein paar fragende Blicke hat niemand gehupt oder getobt oder gemeckert. Im Gegenteil, mich haben mehrere gefragt, ob ich Hilfe brauche, das habe ich anfangs abgelehnt, weil ich ja dachte, mein Schmidti kommt gleich und ich stehe gerade gut und fest. Aber als gefühlt nach eine halben Stunde Schmidti immer noch nicht in Sicht war und die Autos sich da echt rumquälen mussten, weil ich echt im Weg stand, habe ich dann doch Hilfe angenommen und gefragt, ob mir jemand helfen und das Motorrad an die Seite schieben kann. Als mich dann der nette Mann fragte, wo ich denn hin wollte, merkte ich, dass ich nicht mal wußte, wo ich hin wollte. Ich kannte den Namen von dem Hotel nicht. Dabei kamen mir die Tränen in die Augen und ich fühlte mich irgendwie so hilflos. Der nette Mann beruhigte mich und sagte, ich brauche doch nicht weinen, alles wird gut und ich bin hier im Zentrum. Alles wird gut. Er versuchte mich zu beruhigen und sagte mir, er fährt eh nach oben und schaut, ob er meinen Mann findet und sagt ihm dann Bescheid, dass ich dort stehe. Ja zumindest stand mein Motorrad jetzt nicht mehr so mitten im Weg und nachdem ich meinen Heulkrampf überwunden hatte, stellte ich mich einfach an die Seite und wartete und hoffte, dass meinem Schmidti nichts passiert war und dass er gleich kommt. Und tatsächlich! Auf einmal hielt ein Auto, ein Mann sagte hello zu mir und auf der anderen Seite stieg mein Schmidti aus, so eine Freude!!! Die Freudentränen kamen auch. Ich sollte dann in das Auto steigen. Der Mann hat mich dann hoch gefahren, es war der Hotelbesitzer. Und Schmidti wollte mit meinem Motorrad nachkommen. Als wir dann oben waren, dachte der Besitzer, Schmidti findet es vielleicht nicht und hat sich dann selbst noch mal auf sein kleines Bike geschwungen, um zu gucken, wo Schmidti bleibt. Sehr sehr hilfsbereit!! Und dann kamen sie auch beide. Schmidti völlig fix und alle. Er hatte sich auch erstmal verfahren und ist in eine Sackgasse gefahren, die ganz eng und steil und rutschig war. Dort dachte er, dass er gleich mit seinem Motorrad umkippt – zum Glück kamen wieder hilfsbereite Albaner und halfen ihm das Motorrad zu drehen. Dazu mussten sie alle Koffer und alles Gepäck abbauen. Dann wollte er zu Fuß zu mir kommen, hat mich gesucht, hat sich auch irgendwo verlaufen, ist hoch und runter, kreuz und quer gerannt. Und das, bei diesen steilen Bergen! Er war jedenfalls fix und alle. Und froh, dass er mich jetzt hier oben hat. Der Besitzer gab uns dann erstmal ein Bier und ein Wasser aus, über dass wir uns wahnsinnig gefreut haben. Dann sind wir noch ca. 300 m runter ins Städtchen gegangen und haben noch was leckeres gegessen und einen Raki auf den Schreck getrunken. Danach sind wir noch der lauten traditionellen Musik gefolgt… im Städtchen vor einem Kneipchen spielten 5 Albaner unterschiedliche Instrumente und sangen lustige Volkslieder. Wir haben uns dazu gesetzt, noch zwei Raki bestellt. Dann gab es überraschender Weise noch eine Runde Raki ausgegeben frei Haus. Einfach so, als Dankbarkeit, dass wir ihre Stadt besucht haben. Zum Schluss haben dann alle zur Musik traditionell im Kreis getanzt, mit anfassen. Was für ein Tag!!
Heute war super Reisewetter. Unser schönes Zimmer in Gjirokaster hoch oben auf dem Berg im Hotel Konaku mit Frühstück hat 45€ gekostet.

Tag 10

Montag, 15.07.2019 – 73 km gefahren, 7,5 km gelaufen


Wir haben geschlafen wie Babies. Frühstück gab es auf der Veranda mit herrlichem Blick auf die Altstadt und die Berge. Zum Frühstück gab es Spiegeleier, gebratene Wurst, Marmelade, Kräppelchen, fluffiges Weißbrot, Tomaten, Gurken, Schafskäse und einen Obstteller. Als Getränke gab es leckeren Pflaumensaft und Tee. Nach dem Frühstück haben wir dann alles zusammen gepackt und durften unser Gepäck noch im Hotel lassen. Denn wir wollten uns noch das Städtchen anschauen und noch weiter oben auf dem Berg das Schloss besichtigen. Anstrengender Aufstieg, aber toller Blick auf Gjirokaster. Dann hieß es, die Motorräder wieder zu beladen und sie nach unten zu bringen. Da ich mir nicht getraut habe, nach unten zu fahren, weil die Straße so steil und die Steine so holprig und rutschig sind, musste Schmidti beide Motorräder nach unten bringen. Das bedeutete auch, dass er die ganze steile Strecke noch mal nach oben zurück laufen musste. Der Arme. Und es war eine mega Hitze. Aber er hat es gut hinbekommen. Dann sind wir zum sogenannten „Blue Eye“ gefahren. Ein idyllisches Örtchen, wo eine Quelle entspringt. Und nur genau da ist das Wasser ganz tief und ringsherum ist alles total flach. Das Wasser ist herrlich klar und das Grün der Wasserpflanzen leuchtet und rund um die Quelle sieht das Wasser dunkelblau aus. Dort kann man auch baden bzw. in das „Blue Eye“ springen. Aber lange hält man es im Wasser nicht aus, denn es hat nur 10 Grad. In das „Blue Eye“zu springen, haben wir uns nicht getraut, aber zumindest mit den Füßen waren wir im Wasser. Schon nach kurzer Zeit, bekommt man Eisbein und es fängt an, richtig dolle weh zu tun. Dort haben wir auch mit Salat und Pommes gesnackt und dann ging es weiter Richtung Sarande. Sarande ist eines der wichtigsten Urlaubsgebiete des Landes. Albaner und auch manche Griechen verbringen hier ihre Ferien, mit der Fähre kommen viele Tagesausflügler aus Korfu. Wir übernachten im Hotel Zero Zero. Es liegt direkt am Strand, ist sehr neu und modern eingerichtet und der Hotelbesitzer Luis hat uns sehr freundlich empfangen und uns gleich ein Bier und eine Cola ausgegeben. Wir haben ein Zimmer mit Meerblick und Balkon. Kosten inkl. Frühstück 55€. Wir sind ca. 18 Uhr hier angekommen und waren natürlich gleich erstmal im Meer baden. Herrlich klares Salzwasser. Zum Abendbrot haben wir hier im Hotel im Strandrestaurant Pizza gegessen. Dann sind wir noch mal mit Schmidtis Motorrad zur Strandpromenade gefahren. Dort steppt der Bär. Viele Menschen, viele Kneipchen, Cocktailbars, Verkaufsstände, Musik, Trubel, Partyschiff, viel zu essen… Eben wie in einer Urlaubsstadt auf der Flaniermeile. Für uns gabs noch Melone und  Softeis als Nachtisch.

Tag 11

Dienstag, 16.07.2019 – 104 km gefahren, 1,5 km gelaufen

Heute haben wir bis 8:45 Uhr geschlafen. Leider war kein blauer Himmel und keine Sonne. So ein Mist. Da sind wir schon mal am Meer und dann regnet es und alles ist ganz grau. Na ja, dann sind wir erstmal frühstücken gegangen. Es gab wieder Rührei und Spiegelei und Käse und fluffiges Brot und Tomate und verschiedene Kuchen und Marmelade. Dann haben wir unsere Sachen zusammengepackt und gleich unsere Regensachen angezogen und sind los Richtung Griechenland. In Sarande war mega Verkehr und wir sind erstmal nur im  Schneckentempo voran gekommen. Aber dann ging es ganz gut, trotz Regen. In Butrint sind wir dann auf eine kleine alte Fähre gefahren. War kurz ganz schön aufregend, denn es gab nach vorne hin keine Abgrenzung. Und wenn man nicht aufpasst, schwups fährt man ins Wasser. Aber wir haben alles gut überstanden und sind dann weiter bis an die griechische Grenze. Unterwegs haben uns vier andere Biker überholt, die wir vorher in Sarande schon stehen gesehen haben. Die haben wahrscheinlich die größere Straße gewählt und waren deshalb schneller unterwegs, haben dadurch aber die lustige Überfahrt mit der kleinen alten Fähre verpasst. An der Grenze haben wir sie dann getroffen und ein bisschen kennengelernt. Es waren vier Chinesen, davon eine Frau. Sie sind insgesamt 3 Monate unterwegs, haben bisher schon 23.000 km hinter sich und wollen insgesamt 40.000 Kilometer fahren. Wahnsinn! Sie sind jetzt vier Tage in Griechenland, dann wollen sie weiter über Türkei und Russland und Kasachstan… Die Frau ist 45, sieht aber viel jünger aus, sie hat Zwillingstöchter, die schon 22 Jahre alt sind und sie wohnt ca 300 km von Shanghai. Lustig, was wir hier so für Leute kennenlernen… Ansonsten gab es keine Schwierigkeiten an der Grenze.  Jetzt sitzen wir gerade irgendwo in einem Kaffee, haben Cappuccino und Cola getrunken und Schmidti sucht uns eine Unterkunft. Es regnet immer noch. Und es sieht auch nicht so aus, als wenn es besser wird, es ist immer noch alles grau.
Und natürlich hat Schmidti noch eine schöne Unterkunft für uns gefunden. Wir sind jetzt noch circa 35 km in wirklich strömendem Regen gefahren und sind jetzt 17 Uhr in Paramythia in der Pension Kourtis angekommen und haben ein kleines Apartment-Zimmer (40 € ohne Frühstück) mit kleiner Küchenzeile und einer kleinen Terrasse und direkt vor unserer Nase ist der Pool. Schade schade, dass es regnet, aber wie ich uns kenne, springen wir trotzdem mal in den Pool und wenn es nur kurz ist. Jetzt nieselt es gerade noch ganz doll. Schmidti ist gerade noch mal in den Mini-Markt gefahren und holt uns noch was zu essen und eine Flasche Wein.  Und dann machen wir es uns draußen auf unser kleinen überdachten Terrasse gemütlich und lassen uns trotz des blöden Regens unseren Griechenland-Aufenthalt nicht verderben. Die Betten bzw. Matratze fühlt sich irgendwie hart an… naja mal gucken. Ich bin jetzt jedenfalls froh, dass wir noch su eine schöne Unterkunft gefunden haben, das wir jetzt im Trockenen sind. Meine Regensachen sind zwar eigentlich super, aber irgendwann ist dann doch irgendwo Wasser rein gelaufen. Meine Beine und vor allem im Schritt war alles ganz nass. Es fühlte sich an, also ob man im Wasser sitzt. Sogar meine Bauchtasche war völlig durchnässt, obwohl sie noch unter meiner Jacke und unter der Regenkombi war. Meine ganzen Papiere und Dokumente waren leicht feucht geworden. Aber es ist alles wieder getrocknet. 1370 km sind wir bis jetzt insgesamt gefahren.

Tag 12

Mittwoch, 17.07.2019 – 232 km gefahren, 1,7 km gelaufen

Wir haben gut geschlafen und sind um 8 Uhr aufgestanden. Überraschender Weise gab es dann doch Frühstück. Es war wirklich ein sehr netter griechischer Gastgeber! Kurz nach 9 Uhr sind wir losgefahren über Ionnanina in Richtung albanische Grenze. In Ionnanina hätten wir mit der Fähre nach Korfu fahren können… Irgendwo, ich bin vorneweg gefahren, bin ich versehentlich falsch abgezweigt und plötzlich war dort das Meer… Schön! Kein Sandstrand, sondern eine große betonierte Fläche ging direkt ran bis ans Meer. Das war ein tolles Fotomotiv… Schmidti ist vor gefahren, ich hinterher. Wir wollten für das Foto natürlich so nah wie möglich an den Rand. Der vordere Bereich war nass. Schmidti merkte sofort, dass es hier sehr glitschig war und sagte noch zu mir, bleib stehen… Zu spät. Schwupps, da lag ich schon, samt meinem Bike. So ein Schreck! Voll schleimig und rutschig war das. Ich bin auf dem Bauch gelandet und mindestens 3 m gerutscht. Während des Rutschens dachte ich tatsächlich, ich rutsche wie eine Robbe… auf dem Bauch, Kopf nach oben, Arme seitlich nach hinten gestreckt. Mindestens drei Meter! Zum Glück ist mein Motorrad nicht zu weit gerutscht, sonst wäre es über den Rand ins Meer geplumst.
Aber Glück im Unglück, bis auf eine kleine Rippenprellung und einen blauen Fleck am Beckenknochen bei mir und ein paar Schrammen und ein angeknackster Blinker am Motorrad ist uns beiden nichts weiter passiert!!!
Dann zur Grenze… Hier ging es wieder sehr zügig und ohne Probleme. Eine Zöllnerin fand voll gut, daß ich Motorrad fahre und wollte gleich mal mein Bike genauer anschauen und fand Automatik voll toll… Zum Glück war der grüne Schleim schon angetrocknet und sie hat meine schmutzigen Klamotten nicht gesehen.
Dann sind wir am Meer entlang gefahren und haben in Dhermi einen Badestop gemacht, an einem Strand mit Bar und lauter Musik.  Herrlich!! Im Meer baden mit Blick auf die Berge. Super Kombination. Danach sind wir weiter gefahren in Richtung Vlora. Kurz vor Vlora haben wir an einem Hotel Zhironi am Strand angehalten und gefragt, ob noch ein Zimmer für eine Nacht frei ist. Und ja, sogar mit Meerblick. 50 € mit Frühstück. Hurra.  Das Zimmer ist so naja, die Dusche ist nur ein Schlauch… Die Möbel sind lila und ein bisschen puffmäßig. Aber das Beste im Zimmer ist der riesige Kronleuchter. Natürlich sind wir gleich noch mal ins Meer gesprungen. Leider haben wir uns dabei leichte Verletzungen geholt und See-Igel Splitter in die Füße. Schmidti hat mindestens 10 Stück, auch an seiner Hand, der arme. Ich hatte zum Glück nur einen. Das schmerzt echt dolle. Wir haben versucht, die Stacheln mit einer Nadel raus zu piepeln, ging leider nicht. Nachdem wir uns ein bisschen ausgeruht haben, sind wir runter ins Restaurant gegangen und haben gegrilltes Gemüse, Penne Arrabiata und Tzatziki mit Pommes gegessen. Dann haben wir auf unserem Balkon noch Wein getrunken und noch bisschen Reiseplanung für die nächsten Tag gemacht und dann gute Nacht.

Tag 13

Donnerstag, 18.07.2019 – ? km gefahren, 9,2 km gelaufen

8:30 Uhr sind wir aufgestanden, dann zum Frühstück gegangen, schön am Meer. Das Frühstück war so naja, 0815 und lieblos. Spiegelei, ein Würstchen, fluffiges Brot und Marmelade. Kein Gemüse oder irgendwas anderes dazu und auch kein Kaffee, nur Tee oder Wasser. Dann haben wir wieder alles zusammen gepackt, 50 € bezahlt und sind losgefahren Richtung Fier. Unser Ziel war Apollonia, die neben Butrint bedeutendste archäologische Ausgrabungsstätte Albaniens, wo man sich alte Steine und viele Ausgrabungsstücke vom 6. Jh. vor Christus anschauen kann. Schmidti  konnte kaum laufen, ihn schmerzten seine Seeigelstacheln im Fuß. In Apollonia gibt es jede Menge alte Ausgrabungsstücke anzuschauen u.a. Tempel, Säulen, Kloster, eine Kirche…  Schmidti hat im Garten einen Wasserschlauch entdeckt und sich dann mit kaltem Wasser den Fuß gekühlt. Alles konnten wir uns nicht anschauen, das war zu viel und zu weit zum laufen. Und es war sehr heiß an diesem Tag. Also sind wir wieder losgefahren und wollten Richtung Fier. Leider sind wir, anders als auf der Karte dargestellt, auf eine sehr schlechte Straße gekommen, die zum Schluss nur noch wie ein ausgefahrener und aufgewühlter Feldweg mit vielen Schlammpfützen und Auswulstungen war. Ich hatte auf diesem Stück keine Freude am Fahren und voll Angst. Über unseren Sprechfunk habe ich das natürlich auch geäußert. Mein Schmidti versuchte mich zu besänftigen und sagte mir, wie und wo genau ich langfahren sollte. Also kämpfte ich mich tapfer durch und umfuhr bestmöglich jede Wulst und jede blöde Schlammpfütze. Dann kam auch noch ein Auto von vorn, das erschwert mir noch das ausweichen! Auch darüber ließ ich per Sprechfunk meinen Unmut aus und dass ich mich schon liegen sehe… Mein Schmidti meinte, in ca. 200 m kommt wieder gute Straße, dass schaffen wir noch. Er war zwar schon ein ganzes Stück vor mir, aber er bot mir an, zurück zu kommen und für mich das letzte Stück zu fahren. Er hielt schon an und stieg ab. Das Auto kam mir von vorn näher. Und ich hatte es kaum ausgesprochen… Bei der letzten blöden Schlammpfütze war ich dann leider etwas zu langsam und bin quasi wie stecken geblieben. Und patsch! Umgekippt. Ich habe einen Satz gemacht und bin volle Kanne im Bauchklatscher in die Schlammpfütze gedonnert. Auch mein Gesicht war voll im Schlamm gelandet. Das Visier stand offen, somit war auch meine Brille total eingeschlammt. Ich war so was von bedient! Ich habe geflucht und geschimpft! Schmidti mußte zwangsweise über den Helm alles mit anhören. Das Auto war gerade genau auf meiner Höhe und hielt an. Drei Arbeiter stiegen aus und haben uns sofort geholfen, das Motorrad wieder aus dem Schlamm hoch zu hiefen. Es hatte sich richtig festgesaugt im Matsch. Das sah aus. Und ich sah aus!!! Ich hatte volle Wut. In der letzten Pfütze!!! Voll peinlich. Einer der Männer hat mir aus seiner Wasserflasche Wasser gegeben für meine Hände und mein Gesicht und das ich meine Brille putzen konnte. Dann sagten sie, wir können ihnen folgen auf eine Baustelle, dort können wir das Motorrad säubern. Das heißt, sie haben gewendet und ich hatte zum Glück gar keine Gelegenheit, weiter nachzudenken, bin wieder aufgestiegen und so sind wir ihnen hinterher gefahren. Es war eine bewachte Baustelle für die neue Straße, die dort gerade gebaut wird. Der Security-Mann wollte uns gleich stoppen, aber die Männer im Auto klärten das auf und wir durften reinfahren. Es waren noch viele andere Bauarbeiter dort. Es war mir wirklich peinlich, aber alle kamen und wollten uns helfen. Ich sollte an eine bestimmte Stelle fahren. Und schon kam einer und hat mein Motorrad abgekärchert. Zum Glück, denn es war überall so schlammig!! Ein anderer nahm mich mit und zeigte mir, wo ich mich waschen konnte. Da mein Bike und ich zum Glück eine echt weiche Landung im Schlamm hatten, ist uns beiden wirklich nichts weiter passiert. Nur eben viel Schlamm , aber den konnte man ja wieder abwaschen. Als wir dann wieder einigermaßen sauber waren, haben wir uns bei den Bauarbeitern bedankt und sind weiter gefahren. Über Fier nach Berat. In Berat haben wir uns dann erstmal was Kaltes zu trinken gekauft, kurz auf einer Bank ausgeruht und wollten dann hoch zum Schloss. Der Aufstieg war echt beschwerlich und sehr steil. Wahrscheinlich sahen wir so schlapp aus, denn es hat jemand angehalten und wir durften mit dem Auto mit hochfahren. Hurra, denn es war ja auch sehr heiß. Oben angekommen, waren wir überrascht, das dort ein richtiges großes altes Dorf war, in dem noch Leute wohnten. Es gab kleine Souvenir-Shops und Kneipchen. Es sah total schön aus und war sehr beeindruckend. In einem Restaurant haben wir dann Meatballs und ein traditionelles Gemüse gegessen. Sehr lecker. Wir sind dann noch weiter rumgelaufen und irgendwann haben wir dann den Aussichtsturm gefunden, den man von unten sehen kann. Wir haben dort schöne Fotos von der besonderen Stadt gemacht. Berat wird auch Stadt der tausend Fenster genannt. Auf dem Rückweg haben noch gesehen, dass einer Band ihre Instrumente aufbaute. Einer der Organisatoren hat uns erzählt, dass heute ein drei-Tage-Festival startet und im Rahmen dessen heute Abend ein Konzert stattfindet und die Band aus Österreich kommt und Leyya heißt. Das klang gut und da wollten wir hingehen. Nachdem wir dann den steilen Abstieg zu Fuß wieder geschafft hatten, haben wir uns auf die Suche nach unserer Pension gemacht. Pension Lili. Nach einigem Suchen haben wir es dann auch schnell gefunden und wurden von Lili und ihrem Mann herzlich empfangen. Zur Begrüßung gab es Kaffee und Wasser. Als zweite Begrüßung gab es Raki. Unser Zimmer war gut und unsere Motorräder konnten sicher im Pensionsgelände stehen. Es gab auch eine Art Terrasse zum gemütlichen Sitzen und Essen. Wir haben dann auch gleich ein polnisches Pärchen kennengelernt. Sie machten auch einer Reise durch Albanien, mit dem Auto. Sie bekamen gerade ein leckeres hausgemachtes albanisches Menü gebracht. Wir kriegten auch gleich Hunger. Und natürlich haben wir auch so ein leckeres Menu bekommen. Es gab Gemüsesuppe, Steak, Meatballs, leckeres Gemüse kalt und warm aus Auberginen, Zucchini, Paprika und natürlich fluffiges Brot und eine Flasche Rotwein. Das ganze war voll köstlich und hat 8 € pro Person gekostet. Das Zimmer inkl. Frühstück hat 28 € gekostet. Super Preis! Dann waren wir so voll gefuttert, dass wir uns unbedingt noch mal bewegen mussten und sind noch mal ins Städtchen gelaufen. Wir haben in der Ferne die schöne Musik gehört. Da diese aber ganz oben auf dem Berg war, haben wir beschlossen sie nur von unten zu hören und sind einfach ein wenig durch die Stadt gelaufen. Zum Abschluss haben wir noch einen Cuba Libre getrunken. Dann sind wir glücklich und todmüde ins Bett gefallen. Gute Nacht.

Tag 14

Freitag, 19.07.2019 – 191 km gefahren, 10 km gelaufen

In der Pension Lili haben wir gut geschlafen und um 8 Uhr gab es Frühstück. Eigentlich waren wir noch von dem leckeren Abendessen voll. Aber der Frühstückstisch sah so einladend und liebevoll gedeckt aus. Leckere Spiegeleier und eine Art Quarkkeulchen oder Kräppelchen, selbstgebackener Apfelkuchen, Käse und Butter, verschiedenes Gemüse, Marmelade -alles selbstgemacht und natürlich fluffiges Brot. Und Kaffee und Pfefferminztee und Smoothies. Alles sehr lecker, sehr vielfältig und vor allem alles hausgemacht. Nach dem Frühstück waren wir wieder platze satt!!! Dann habe ich mein Motorrad, meinen Helm, unsere Schuhe und meine Tasche etwas geputzt und meine Sachen ausgebürstet. Nachdem wir wieder alles verpackt und noch ein Abschiedsfoto mit Lili und ihrem Mann gemacht hatten, sind wir noch mal durch Berat gefahren, auch auf die andere Seite des Flusses. Dann sind wir in Richtung Elbasan gestartet und sind eine ganz neue Straße entlang gefahren. Das war eine sehr schöne Strecke. Unterwegs sind wir an der Erdöl-Stadt Ballsh vorbei gekommen. Die Stadt muß man nicht sehen, man riecht sie. In der ganzen Umgebung wird seit ca. 1920 Erdöl gefördert. Entlang der Straßen stehen alte Erdöl-Pumpen aus dem Sozialismus, die meistens außer Betrieb genommen wurden. Aber einige funktionieren noch! Dann sind wir nach Elbasan gefahren, sind über einen kleinen Basar und in der Stadt rumgelaufen, haben was Kleines gegessen. Hier haben wir ein nettes Rentner Ehepaar – Klaus und Uta aus Aachen – kennen gelernt. Sie waren schon seit dem 18.6. unterwegs und kamen aus Griechenland. Klaus fährt und Uta sitzt hinten auf der Suzuki Vstrom drauf. Wir haben ihnen vom Komansee und vom Valbona-Tal vor geschwärmt. Dann wollte die flotte Uta dort auch hin … Wir haben ihnen dann auch noch das Hotel von Jeanette aus Magdeburg empfohlen, da waren sie voll glücklich. Im Winter sind sie übrigens meistens in Indonesien. Auf die Frage hin, wie lange sie noch unterwegs sind… So lange, wie das Geld reicht bzw. bis die Familie sie braucht… In der Zwischenzeit zogen ein paar Gewitter Wolken auf… Lustig war, daß Uta und Klaus heute auch noch bis nach Tirana fahren wollten. Sie haben sich dann auch schnell auf den Weg gemacht. Wir haben noch unsere Pizza und den Döner gegessen. Danach sind wir noch auf einen Turm geklettert, haben eine Cola getrunken und ein Foto mit der Kukurica-Verkäuferin gemacht und dann sind wir auch los in Richtung Tirana. Es hat dann ganz schön geblitzt und gedonnert und auch leicht geregnet, aber nicht lange. Kurz noch ein Abstecher ins Industrie Gebiet, Schmidti wollte Fotos machen und dann auf nach Tirana. Der Hauptstadtverkehr war besser bzw. ruhiger als erwartet und unser Hotel Oresti haben wir schneller gefunden als gedacht. Mitten im Zentrum. Schmidti hat wirklich jeden Tag eine super tolle Unterkunft für uns ausgesucht!! Und hier war sogar ein Tiefgaragenplatz dabei. Voll lustig. In einem Hochhaus ist dann eine Etage als Hotel ausgebaut. Echt super. Ganz modern und schön und neu und sauber und voll im Zentrum. Fast direkt neben dem Skanderbergplatz. Ein riesengroßer Platz mit mehreren Springbrunnen, Sitzgelegenheiten, vielen Lichtern… und natürlich dem Skanderberg-Denkmal.  Darunter ist eine große Tiefgarage. Heute war ein Folklore-Festival. Es wurde traditionell gesungen und getanzt. Viele Menschen haben zugeschaut und saßen auf Bänken und Stühlen und im Gras. Es war sehr gute Stimmung! Später sind wir dann noch ins Blloku-Viertel gelaufen, hier steppt der Bär… Ganz viele Bars und Kneipen und laute Musik, Shisha Lounges, viele große und kleine Autos, die Showfahren und Parkplatz suchen, viel Polizei, die versucht, das Verkehrschaos zu regeln versucht… Viele hübsche Tussis, die entlang staksen … Überhaupt war auf jeden Fall Frauen-Überschuss…  Wir wollten eigentlich in einem Restaurant was essen, aber überall gab es nur Getränke… Dann haben wir eine super geniale Töff Töff-Bude entdeckt, wo man oben sitzen konnte. Zum Glück gab es auch noch was zu essen und es waren noch Plätze frei. So genial. Wir haben Zaziki, Meatballs, gemischten Salat und fluffiges Brot gegessen und Wein und Bier getrunken und voll gut Leute beobachten können. Super! Sehr schöner Tag und Abend! Gute Nacht.

Tag 15

Samstag, 20.07.2019 – 115 km gefahren, 4,5 km gelaufen

Heute sind wir 8: 45 Uhr aufgestanden. Im Hotel Oresti haben wir gut geschlafen. Und es gab ein sehr leckeres Frühstücksbuffet mit Rührei, Spiegelei, Wurst, Käse, Gemüse, süße Brötchen, Eierkuchen, Marmeladen, Obst, Müsli. Lecker! Unsere Motorräder haben die Nacht gut in der Tiefgarage verbracht. Kosten für Doppelzimmer im Zentrum der Hauptstadt inkl. Frühstück und Tiefgarage 52 €, super Preis. Dann sind wir losgefahren zum bunk art 1 und haben uns über den Wahnsinn der albanischen Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg informiert. Es erinnert total an Stasi-Zeiten in der DDR. Dort haben wir auch erfahren, dass in Albanien über 170.000 Bunker gebaut wurden. Wir haben auch schon sehr viele an den unmöglichsten Stellen und Orten gesehen. Das Ganze war sehr beeindruckend und macht echt nachdenklich! Danach sind wir zur Cable Car Bahn (Dajti Ekspres) gefahren, eine coole Seilbahn, die in einer Viertelstunde ca. 4 km weit auf 1100 m Höhe auf den Berg fährt. Von oben hat man einen tollen Blick über Tirana. Hier oben ein schönes Ausflugsziel für Familien mit Kindern. Es gibt verschiedene Spielplätze, man konnte Reiten und mit Pfeil und Bogen schießen, durch eine Gartenanlage spazieren und natürlich gibt es auch Restaurants. Weil es so schön zum sitzen war, haben wir das ausgenutzt und uns einen kleinen Snack gegönnt mit Chefsalat, Meatballs  und fluffiges Brot. Nachdem wir mit der Seilbahn wieder unten angekommen waren, ging es weiter. Erstmal durch den Stadtverkehr in Tirana und dann Richtung Kürres. Hier sind wir direkt an den Strand gefahren und ins Meer gesprungen. Gesprungen ist übertrieben, denn es war ähnlich wie am Balaton, sehr flach und man musste erst ein ganzes Stück reinlaufen bis das Meer tief wurde. Dennoch herrlich erfrischend. Am Strand war die Hölle los. Gefühlt lag einer neben dem anderen. Der ganze Strand war mit Hotels gesäumt und davor Liegen und Sonnenschirme und viele Menschen. Wir haben tatsächlich noch zwei Liegen gefunden und haben eine Weile gechillt. Schön! Dann hatten wir uns überlegt, dass wir heute noch nach Kruje wollen und deshalb sind wir dann circa 18 Uhr wieder los Richtung Tirana und dann nach Kruje gefahren. Unterwegs an einer Tankstelle haben wir kurz gehalten. Wir brauchten WLAN. Schmidti hat uns dann eine tolle Unterkunft rausgesucht und gebucht, so das wir gezielt das Hotel Panorama angesteuert haben. Ein sehr schönes Hotel mit super tollem Blick auf eine Burg und ins Tal. Wir haben ein sehr schönes großes Zimmer mit Blick auf die Burg. Die Altstadt ist bezaubernd, es gibt u.a. einen Bazar mit vielen alten Holzhütten an alten Kopfsteinpflastergassen. Sieht echt toll aus. Zum Abendessen sind wir Richtung Burg hoch gelaufen und in einer schönen Taverne  eingekehrt und haben gegrilltes Gemüse,  Tzatziki und fluffiges Brot und Schmidti hat traditionelles Lammfleisch in Joghurt gekostet. Es hat ihm gut geschmeckt aber es hätte gerne ein bisschen mehr sein können.  So ein schöner Tag mit so viel Kultur! Gute Nacht. Unsere Motorräder stehen sicher in der bewachten Hotel Garage direkt neben den Grünpflanzen.

Tag 16

Sonntag, 21.07.2019 – 166 km gefahren, 4,4 km gelaufen

Heute haben wir bis um 8 Uhr geschlafen. Das Wetter ist schon gleich am morgen sehr warm. Frühstück gibt es auf der Restaurant-Terrasse. Wir saßen an einen Tisch mit herrlichem Blick auf die Burg. Es war wirklich ein fantastisches Frühstücksbufett. Es gab alles, was man sich wünscht. Vollgefuttert sind wir dann über die Basarstraße hoch zur Burg gelaufen. Hier haben wir viele schöne Fotos gemacht und ein älterer Herr hat für uns gesungen. Schmidti hat sich eine Kette mit Albanien-Anhänger gekauft. Dann hieß es wieder packen. Es war so heiß, dass wir uns schon richtig auf den frischen Wind beim fahren freuten. Es ging in Richtung Fushe- Kruje zurück und dann über Mamuras und Lezhe.. .. In Shengjin  haben wir kurz Stop gemacht, natürlich wieder direkt am Strand und sind ins Meer gehüpft… Dann ging es weiter Richtung Shkodra. Hier wollten wir zur Burg hoch fahren, jedoch sind wir aufgrund erhöhtem Schwierigkeitsgrad wegen Steilheit und glatten Steinen ab Mitte der Strecke nur mit (m)einem Motorrad hoch gefahren. Ich saß natürlich hinten drauf!  Oben angekommen, waren erschwerte Parkverhältnisse, da alles sehr schräg und  steil war. Wir haben dann jeweils einen fetten Stein unter den Ständer und hinter das Hinterrad getan.  Dann haben wir uns die Burg und den tollen Blick in die Landschaft angeschaut. Es war mega heiß. Überraschenderweise gab es dort oben sogar ein Restaurant, so konnten wir uns kaltes Wasser kaufen. Wieder unten zurück, sind wir dann nach Shkoder ins Stadtzentrum gefahren, sind dort etwas herumspaziert haben was gegessen. Traditionelle Gerichte u.a. gefüllte Paprikaschoten mit Reis und Fleisch. Lecker. Hier hat Schmidti für uns die nächste Übernachtung in Montenegro gesucht und gebucht. Also ging es dann weiter in Richtung Montenegro über Muriqan. An der Grenze gab es keine Probleme. Wir mussten auch nicht lange warten. Auf der Gegenseite war dagegen eine lange Autoschlange… Dann haben wir unser Appartement „Mekic“ in Uthjea aufgesucht. Hier waren erst mal nur zwei unfreundliche Omas, die keinen Plan hatten von booking, und wir mussten deshalb warten… Aber dann haben wir doch noch unser Zimmer bekommen, mit Balkon und Blick auf das Meer. Das Zimmer war so na ja, mit kleiner Küchenzeile. Der Balkon war aber mit schönem Ausblick auf den Sonnenuntergang, Kostenpunkt 27 € ohne Frühstück. Es gab auch einen Swimmingpool mit toller Sonnenterrasse, wir haben uns dann gleich erfrischt. Und dann gemütlich auf dem Balkon gesessen bei Sonnenuntergang, lecker Wein getrunken und Chips gegessen und ein bisschen Reiseplanung gemacht… Schön!

Tag 17

Montag, 22.07.2019 – 210 km gefahren, 2,8 km gelaufen

Heute haben wir zwar gut geschlafen, waren aber tatsächlich ein bisschen läppe, weil wir gestern über einen Liter Wein getrunken haben. Dann sind wir runter zum Meer gegangen und waren an einem Stein-Strand. Das Wasser war richtig erfrischend, also nicht so wirklich warm. Als wir im Meer waren, hat Schmidti bemerkt, dass seine Action-Kamera weg war. Er hatte sie in seinen zauberhaften Badeschlüpfer gesteckt und sie muss dann wohl rausgerutscht sein. So ist er noch mal zurück ins Zimmer und hat das andere Teil der Kamera zur Ortung geholt und auch eine kleine Taucherbrille mitgebracht. Und welch Glück, die Signale haben sich gefunden und bei dem glasklarem Wasser haben wir es dann leuchten sehen. Auch die Action-Kamera haben wir wieder gefunden. Hurra. Jetzt könnten wir erstmal beruhigt schwimmen und sind dann noch ein Stück am Meer entlang gelaufen, aber oberhalb und haben runter geguckt. Dann sind wir wieder zurück in unser Zimmer, haben alles zusammen gepackt und nun wollten wir noch ein bisschen durch Montenegro fahren. Frühstück gab es heute leider nicht, aber dafür gehen wir gleich ordentlich Mittagessen. Wir sind schön am Meer entlang gefahren, von Ulcinj, über Bär bis Petrovic. Hier haben wir direkt am Meer gehalten und im Restaurant Medusa mit toller Aussicht auf das Meer, eine kleine Insel davor, lecker Mittag gegessen. Es gab Pizza Montenegro und griechischen Salat. Es sind 32 Grad und vor uns ist der Strand und viele Menschen sind im Wasser. Aber für uns geht es weiter Richtung Budva. Dort gibt einen der besten Strände. Das haben wir dann auch selbst sehen können. Auch hier viele Menschen im und am Wasser. Mittlerweile waren es ca. 35 Grad. Am liebsten wären wir auch rein gesprungen. Aber wir wollten weiter in die Berge um den Skutari-See. Eine ganz tolle Strecke mit so wunderschönen Landschaftsbildern. Immer wieder aufs neue faszinierend. Und gefühlt immer schöner. Für mich war die Fahrt schön, aber trotzdem anstrengend, weil dabei doch viele viele Kurven zu fahren waren. Am Strand in Budva zog schon eine dicke Gewitterfront auf und es fing an zu tröpfeln. Und es blitzte und donnerte auch ganz schön gewaltig. Aber wir sind immer genau so gefahren, dass wir das schlechte Wetter sozusagen umfahren haben und nur ganz kurz und leicht nass geworden sind. Zum Glück!! In Han i Hotit sind wir dann wieder über die Grenze zurück nach Albanien. Wir durften glücklicherweise vor fahren und mussten nicht warten. Die Albaner wollten nicht mal unsere Ausweise sehen. In Koplik haben wir uns dann spontan ein Zimmer im Hotel Holiday genommen. 50 € inkl. Frühstück. Schmidti hat dann bei booking geguckt und dort hätte es nur 27 € gekostet. Mist. Na ja, das Zimmer ist aber gut, grundsätzlich schöne Dusche, aber ohne Duschvorhang und ohne Abfluss… Dann sind wir in das Städtchen und haben was zu essen gesucht.. immer nur Bars und Kaffee Shops… Die essen wohl immer nur bei Mutti… Zum Glück haben wir noch eine Pizzeria gefunden und geschmeckt hat es auch! Also alles gut und schöner Tagesausklang.

Tag 18

Dienstag, 23.07.2019 – 163 km gefahren

Heute haben wir bis um 9 Uhr geschlafen, dann schön gefrühstückt. Es gab Rührei und Tomaten und Gurken und Marmelade und Melone und Kaffee. Und natürlich fluffiges Brot. Wieder alles gepackt und jetzt sind wir startklar für die aufregende Tour in das Bergdorf Theth. Schmidti hat uns gerade bei Spar noch Wasser und was zum Knabbern gekauft. Jetzt kann es losgehen!! Schmidti freut sich total drauf, ich mich auch, aber ich habe schon auch Angst. Weil die letzten ca. 15 Kilometer sind Schotterpiste am steilen Berg. Ohne Abgrenzungsschutz. Also die ersten 40 km durch die Berge in Richtung Theth waren echt gut zu fahren. Die Straße ist zwar schmal, aber betoniert und hier konnten wir schön chillig den Berg hoch fahren. Wieder mal eine traumhaft schöne Landschaft. Man kann es gar nicht beschreiben. So faszinierend und so beeindruckend schön. Dann kam ein größerer Schotterplatz, wo auch einige Auto standen. Die sind bestimmt von Wanderern. Und ab da war dann Schotterpiste. Ich musste noch mal Angstpullern und mein Herz klopfte wie wild. Und da waren wir noch nicht mal los gefahren. Aber schon der Gedanke an die Schotterpiste versetzte mich in leichte Panik. Dann kamen gerade zwei polnische Motorradfahrer zurück, die habe ich angesprochen und gefragt, ob es schwer ist hochzufahren. Für sie natürlich nicht so sehr, sie sind sogar die eigentlich nicht fahrbare Südroute gefahren und haben uns Fotos und Videos gezeigt. Hut ab! Aber mich hat das nicht beruhigt. Dann kamen verschiedene Adventure-Vans und haben kurz Stop gemacht. Hier sind wir mit einer jungen Albanerin, die aus dem Kosovo stammt und jetzt aber schon lange in Düsseldorf Lehrerin ist, ins Gespräch gekommen. Sie macht auch Urlaub in Albanien und ist allein mit einer Gruppe unterwegs, mit ihren Eltern an einem Ort zu bleiben, war ihr zu langweilig. Ja und dann ging es für uns los. Also die Straße bzw. die Schotterpiste ist für mich schon schrecklich und ich zittere mich da so durch. Wir fahren ungefähr 15 km/h… Jetzt sind wir vielleicht drei Kilometer (ca. 20 Minuten) gefahren und ich bin schon fix und alle. Zum Glück hat Schmidti entschieden, dass wir umdrehen. Da ich weiß, dass er sich so sehr auf das Bergdorf gefreut hat, wollte ich eigentlich kämpfen und nicht aufgeben und es schaffen!!! Aber ich glaube, ich würde es nicht schaffen. Jetzt haben wir hier eine schöne Pause gemacht mit Salzstangen und Wasser, haben Fotos gemacht und ein bisschen gechillt. Und jetzt ist Schmidti noch ein Stück alleine weiter gefahren und ich warte einfach hier. Von mir aus hätte er auch bis nach Theth fahren können, auch wenn das mindestens drei Stunden gedauert hätte, ehe er zurück kommen würde. Wäre mir egal gewesen, ich hätte ihr gewartet. Aber das wollte Schmidti nicht, er wollte nicht alleine nach Theth fahren. Das krasse ist, dass hier alle möglichen Autos lang fahren –  LKWs, normale Pkw und selbst ein Roller, auf dem 2 Leute drauf saßen sind  aus Theth zurück gekommen, also diese Strecke gefahren. Aber das waren bestimmt Albaner, die mit der Straße aufgewachsen sind. Trotzdem ärgere ich mich total, dass ich so ein Schisser bin! Schmidti ist dann von seinem kurzen Alleintrip wieder gekommen und meinte, es ist wirklich besser umzudrehen, die Strecke wird nicht einfacher… im Gegenteil! Jetzt fangen die richtigen Haarnadel-Kurven erst richtig an!!! Oh mein Gott!! Mir ist schon schlecht, wenn ich nur an die Rückfahrt denke!! Aber dann los jetzt. Einfach losfahren. Nicht zu schnell, nicht runtergucken, und bloß nicht vorn bremsen!!! Ich war so was von aufgeregt, mein Herz schlug voll heftig, mein Bauch hat voll komisch gezittert… Aber mein Schmidti ist immer vorne weg gefahren und hat  mit mir gesprochen… wo wir langfahren, eher rechts oder mittig, einfach rollen lassen, es kommt was von vorn, halte an… er hat mich quasi die ganze Zeit begleitet und beruhigt und abgelenkt. Ich glaube, er hatte um mich genau so dolle Angst, wie ich selbst. Er hatte Angst, das ich aus Angst eine Blockade kriege und weder vorwärts noch rückwärts weiter komme… und er mich und das Motorrad nicht runterkriegt… aber ich war voll tapfer und Schmidti war ein super toller Guide und wir haben es geschafft!! Da war ich soooo froh!!!! Und Schmidti auch. Dann mussten wir die Strecke ja wieder zurück fahren, es gibt ja nur diesen einen Weg! Aber der war ja betoniert und plötzlich so einfach zu fahren… jetzt konnten wir die traumhafte Landschaft und die faszinierende Bergwelt noch mal so richtig genießen!!! Eigentlich sind wir aus dem Staunen und Genießen und den Eindrücken gar nicht mehr rausgekommen, denn wir sind dann noch in Richtung Vermosh-Tal auf der SH20 gefahren und auch auf dieser Strecke waren wieder so viele tolle Eindrücke und so viele faszinierende Bergbilder. Eines schöner als das andere!  Und auch wie die Straßen so mitten durch die Berge gebaut wurden… Wahnsinn! Hier war die Landschaft teilweise sehr karg und ähnelte der auf dem Mond. Für uns ging es weiter nach Valpushe. Wir haben dann eine Übernachtung gesucht, was nicht so einfach war. Die Anfahrt dorthin war immer sehr schwierig, die Unterkünfte waren irgendwo steil oben auf dem Berg mit viel Schotterpiste. Dann hatten wir jemanden gefragt, der hatte wohl in zwei Kilometern ein Hotel. Wir sollten hinter ihm her fahren, die Strecke wäre einfach. Es wurde schon dunkel und gefühlt war es länger als 2 km und die Strecke war gar nicht einfach! Schmidti hatte so einen Riecher, dass es nicht das Richtige für uns ist und ist noch mal zurück gefahren. Und tatsächlich hat er was anderes für uns gesucht und gefunden. Dort hatten wir ein kleines Zimmer mit einem absoluten Quietsche-Bett.  Glücklicherweise haben wir sogar halb zehn noch hausgemachtes albanisches Essen bekommen. Eine Sternchen-Nudelsuppe, den typischen Käse, Tomaten, Knoblauch, Tzatziki, Lammfleisch, Zucchini, Paprika. Bier und Wein gab es auch. Der Wein war nicht so lecker, sehr sauer, aber dafür gab es noch leckeren selbstgmachten Blaubeer-Raki. Eine belgische Reisegruppe war über Nacht auch noch mit im Haus. Geschlafen haben wir mittelprächtig. Schmidti ist dann freiwillig ins Hello-Kitty-Doppelstockbett gewechselt. Denn das Doppelbett hat so sehr gequietscht und geknartscht und es gab auch nur eine Decke und irgendwie ging das gar nicht. Zum Glück stand noch das Doppelstockbett im Raum, so dass am Ende dann jeder eine Decke hatte und auch ein Bett für sich. Heute hatten wir übrigens Temperaturunterschiede zwischen 18,5 bis 35 Grad , alles war dabei. Und wieder war ein langer und aufregender Tag zu Ende. Wir waren beide total k.o.

Tag 19

Mittwoch, 24.07.2019

Wir haben so einigermaßen gut geschlafen, haben dann ein landestypisches Frühstück bekommen. Kaffee, Tee, gekochte Eier, Quarkkeulchen, Käse, Pflaumenmarmelade und fluffiges Brot. Dann sind wir ein Stück spazieren gegangen und haben uns die herrliche Umgebung und die Berge angeschaut. Traumhaft. Dann haben wir wieder alles zusammen gepackt. Das letzte Mal… Heute ist leider unser letzter Motorradtour-Reisetag. Dann sind wir gestartet Richtung Vermosh und Vermoshtal. Erster Stop war in Vermosh, ein langgestreckter Ort im Tal. Hier und da ein Haus, ein ausgetrocknetes Fluss-Bett. Schmidti hat dann eine alte Brücke entdeckt und ist drüber gefahren. Ich nicht. Ich habe ihn gefilmt … Der nächste Stop war beim Schaf-Haus „Panarama“, eine Art Pension mit mehreren Bettenhäusern. Hier haben wir was getrunken, der Gastwirt hat sich gefreut, uns alles gezeigt und wollte immer von uns Fotos machen. Hier hätten wir auch übernachten können. Leider zu spät entdeckt. Dann sind wir weiter gefahren.
Nächster Stop war an einer Brücke, von wo man schön in die schmale Schlucht von Gercara und auf einen Wasserfall schauen konnte. Wir sind runter geklettert an den kleinen Bach und haben Fotos gemacht. Dafür sind wir ganz schön gefährlich auf den Steinen rum geklettert und haben den Fotoapparat hin und her geworfen, weil wir beide Hände zum Klettern brauchten. Zum Glück ist er nicht ins Wasser gefallen!!  Schmidti ist dann schon hoch gegangen und ist noch mal über die Brücke gefahren, das habe ich von unten gefilmt. Lustig. Dann sind wir problemlos über die Albanien- Montenegro Grenze. Unser nächstes Ziel war die Ali Pascha Quelle. Das Wasser sprudelt hier einfach so aus der Erde heraus. Hier gab es auch ein Restaurant, wo wir gleich auch Mittag gegessen haben. Lammfleisch und gegrilltes Gemüse. War gut, aber wenig und teuer. Na ja.. das Ambiente und die Natur mit den Quellen und Bergen war super. Dann ging es weiter Richtung Tutin. Wir sind dann durch Montenegro wieder in Richtung Albanien gefahren. Plötzlich stand ein Polizist an der Straße und hat uns rausgewunken. Also eigentlich nur mich. Ich wäre zu schnell gefahren. Schmidti komischerweise nicht. Hier darf man 70 km/h fahren und ich wäre 80 km/h gefahren. Auf dem Radar hat er mir dann 86 km/h gezeigt. Schmidti meinte zu mir, die können uns niemals gesehen haben und eigentlich war er gerade am einsteigen, als wir um die Kurve gekommen sind… Also habe ich in meinem besten englisch gesagt, daß ich nicht zu schnell gefahren bin, sondern genau so schnell wie mein Mann. Und Schmidti hat dann noch was von Tempomat und Satelit erzählt… Dann haben sie uns fahren lassen. Eigentlich wollten sie 30 € abkassieren… Puh!! Die Strecke war super zu fahren, wieder herrliche Berge und relativ chillige Kurven. Die Grenze Montenegro- Albanien kam sehr plötzlich mitten am Berg. Es gab keine Probleme, sie wollten nicht mal die Ein- bzw. Ausreisegenehmigung sehen. Und dann war es nicht mehr weit bis Zirce… Bis zu unserer Lilli. In Tutin haben wir aber noch mal einen kurzen Stopp gemacht und einen Abschieds-Cappuccino getrunken. Aber dann waren es nur noch 8  Minuten bis Zierce. Und dann haben uns Sina und Lilli am Tor auf dem Berg schon erwartet. Mir kamen sofort die Freudentränen!!! Und die ersten Sätze von unserer Tochter waren: Ich habe ganz viele Freunde hier gefunden und will nächstes Jahr unbedingt wieder hierher.

Tag 20

Donnerstag, 25.07.2019

Do, 25.7.
Wir haben gut geschlafen und sind so gegen um 9 Uhr aufgestanden. Rifko ist nach Tutin gefahren und wollte einige Dinge erledigen, unter anderem hat er uns auch wieder angemeldet in Serbien. Dann sind Petra, Schmidti und ich den Berg runter zu Safeta gegangen. Dort waren noch die Töchter Mirja und Anisa, die Schwiegertochter Beba und der Mann von Safeta, Bega. Hier haben wir erst mal einen starken Mokka bekommen, den trinkt man so, in dem man sich den Zucker auf die Zunge legt und dann den Kaffee drüber laufen lässt. Voll stark der Kaffee, der in einem speziellen Kaffee-Topf gekocht wird. Und dann muss man echt aufpassen ,denn in der Tasse ist dann noch Kaffeesatz. Dann gab es noch „armer Ritter“, Mirja hat Weißbrot in Ei paniert und dann in Öl gebraten. Sehr einfach, aber sehr lecker und sättigend. Danach ging es noch ein Stück weiter zu Saba, Petra meint, es ist Frau Zeising in Zierce. Sie hat uns natürlich auch wieder Kaffee angeboten, den haben wir aber abgelehnt. Es gab dann Wasser, süße Datteln und herzhafte Bratwurstscheiben. Dann hat sie uns ihrem Garten, ihr Gewächshaus und ihr Kälbchen gezeigt. Danach sind wir wieder auf den Berg in unser Haus gelaufen, die Kinder kamen dann auch aus ihren Betten. Petra und ich sind mal kurz zum einkaufen nach Tutin gefahren. Rifko hatte den Weißkohlkopf vergessen… Außerdem haben wir dann noch Obst für 18 € und Pappteller und Plastebecher gekauft. Denn Rifko hatte ein Lamm gekauft und am Nachmittag wollte sich dann die Großfamilie treffen und gemeinsam essen. Dafür sollte noch ein Krautsalat gemacht werden. Geplant war eigentlich um 15 Uhr, los ging es dann 17 Uhr. Hier geht alles irgendwie mit viel Ruhe und scheinbar ohne Plan los. Manchmal nervt das aber auch. Ja, jedenfalls sind wir dann losgefahren zu einer großen Wiese bei einer Quelle am Wald. Die Anfahrt war ziemlich holprig und schwierig. Da wir nicht alle ins Auto gepasst haben, ist Schmidti mit Lilli mit dem Motorrad gefahren. Also ich wäre die Strecke nicht gefahren. Naja dann waren alle auf der Wiese angekommen und es wurden Decken ausgebreitet. Wir hatten zwei kleine Hocker und einen Campingstuhl mit. Alle sitzen auf dem Boden und unterhalten sich und es wird gegessen. Das Lammfleisch wurde beim ansässigen Bäcker im Ofen gebacken und wurde schon 15 Uhr abgeholt. Das heißt, dass Fleisch war fast drei Stunden später natürlich nicht mehr heiß… Aber das störte hier niemanden. Es gab noch fluffiges Brot dazu und Weißkrautsalat und aufgeschnittene Tomaten, und Tomatenbutter und Paprika-Feta-Käse-Creme. War irgendwie witzig, wie alle auf dem Boden gegessen haben. Wir waren insgesamt ca. 20 Personen. Aus dem Auto kam Musik, es wurde auch mal kurz getanzt. Dann wurde ein wenig Fußball gespielt, Haris & Sina spielten Federball, Lilli war mit Spencer spazieren, dann wurden Stöcke gesucht und wie eine Hochsprung-Stange aufgebaut. Besonders Semir und Enzer haben hier mit ihren wirklich hohen Sprüngen imponiert. Dann sind Rifko, Schmidti, Lilli, Sina Haris und Spencer spazieren gegangen und haben die Quelle gesucht und auch gefunden. So gegen 19:30 Uhr war dann allgemeiner Aufbruch. Es wurden noch Fotos gemacht, sich verabschiedet und dann sind alle wieder nach Hause gefahren. Die Kinder waren noch mal im Dorf unterwegs und sind bei Safeta eingekehrt, wir saßen draußen und haben erzählt. Schmidti und mir hat ein Glas Wein oder eine leckere kalte Mischung gefehlt, aber hier gibt es ja kein Alkohol… Ja, und dann sind wir schlafen gegangen. Ein chilliger Tag, vollkommen ohne Bewegung für mich und mit viel Rumfresserei… Das Wetter war übrigens super heute.  Gute Nacht.

Tag 21

Freitag, 26.07.2019

Heute haben wir bis um 10 Uhr geschlafen, als dann auch die Kinder wach waren, gab es lecker Frühstück wieder mit Spiegelei, Schinken, Bratwurst, eingelegter Paprika, Kraut und natürlich fluffiges Brot. Dann haben Rifko und Schmidti den Müll weg geschafft und noch ein paar Dinge erledigt, unter anderem Kaffee trinken im Städtchen, wo plötzlich wieder alle Cousins und Neffen und Freunde dazu kamen… Petra, ich und die Kinder haben was gespielt. Die Nachbarkinder kamen irgendwann dazu. Dann waren sich alle im Pool erfrischen. Es war ziemlich heiß heute. Zwischendurch war schon wieder Besuch da und Petra kocht mit einer Engelsgeduld immer wieder Kaffee und stellt Kuchen und Obst hin. Zwischendurch haben Sina, Lilli und ich schon ihre Sachen sortiert nach: kann noch mal gewaschen werden, kann schon in die Tasche gepackt werden, für die Rückreise einpacken. Petra wäscht hier gefühlt ununterbrochen… Dann haben wir uns raus gesetzt und das tolle Kartenpiel Schatrippe gespielt. Haris auch mit. Später haben Sina und ich noch Speedcolor gespielt. Auf einmal waren auch die drei Nachbarjungs wieder da. Im Pool wurde nun das letzte mal gebadet, bevor er abgebaut wurde. Inzwischen waren Schmidti und Rifko zurück und Schmidti hat sich auch nochmal schnell im Pool erfrischt. Für heute Abend ist geplant, essen zu fahren. Safeta hatte irgendwann mal davon erzählt und geschwärmt. Semir hatet für 17 Uhr einen Tisch bestellt.  Eigentlich war von vorn herein klar, das es niemals 17 Uhr sein wird. Rifko hatte eben noch so einiges zu tun… Wasser im Pool ablassen, rasen mähen, viel Zeug einpacken…Dazu kam außerdem noch, daß wir nur ein Auto hatten und die Motorräder schon eingepackt waren. Bega, der Mann von Safeta, sollte mit fahren, der konnte aber nicht. Dann wollten wir uns alle sieben in ein Auto quetschen, die halbe Stunde geht das schon mal… Zum Glück kam dann Mirsa und hat uns gefahren. Zwischendurch kamen noch irgendwelche Nachbarn… Und als wir dann circa 19 Uhr endlich los wollten, kamen schon wieder Nachbarn, die dann ausnahmsweise mal abgewürgt wurden und denen nichts angeboten wurde… Dann ging es also endlich los… Nach ca. einer halben Stunde Autofahrt sind wir in dem im Restaurant angekommen und haben gut gegessen. Es war wirklich ein schönes Ambiente. Besonders draußen im Restaurantgarten waren verschiedene hübsche Sitzmöglichkeiten eingerichtet, wie kleine Häuschen und Saloons mit verschieden großen Tischen. Wirklich schade, dass es geregnet hat und wir nicht draußen sitzen konnten. Aber drinnen hat es auch gut geschmeckt.

Tag 22

Samstag, 27.07.2019

Um 7 Uhr sind wir aufgestanden, haben noch alles restliche Gepäck zusammengeräumt, Rifko hat uns noch einen starken Kaffee gekocht und wir haben noch Weißbrot mit Pflaumenmus bzw. Wurst und Schinken gegessen. Kurz nach um 8 Uhr sind Schmidti, Spencer und ich in Zirce gestartet. Petra und Familie hatten noch einiges zu tun und wollten ca. um 10 Uhr starten. Als wir am einsteigen waren, kamen tatsächlich Safeta und ihr Mann mit ihrem Auto den Berg hoch gedüst, um uns zu verabschieden. Das war echt nett! Und es gab sogar noch Reiseproviant. Safeta hatte verschiedene Kekse und Plätzchen für uns in eine Tüte gepackt. Dann sind wir kurz vor 8:30 Uhr endlich gestartet. Spencer ist sicher mit gemischten Gefühlen eingestiegen. Er hat sicher geahnt, dass wieder eine lange Fahrt vor ihm liegt. Dann ist Schmidti erstmal gefahren und gefahren und gefahren. Auf der Autobahn meinte er, es ist nicht viel Verkehr und wir könnten dann ja doch über die Grenze in Szeged fahren. Das war aber die falsche Entscheidung, denn an der Grenze von Serbien nach Ungarn standen sehr sehr viele Autos. Hier ist der Eintritt in die EU. Es standen echt viele Autos davor, 900 m dreispurige Warteschlangen, alle voller Autos. Und es war mega warm! Schmidti wollte eigentlich eine kleinere Grenze überqueren, das wäre noch ca. eine Stunde Fahrt gewesen… Jetzt haben wir ca. 2 Stunden und 20 Minuten an dieser Grenze verbracht. Bei der Grenzüberfahrt selbst hatten wir keine Probleme. Im Gegenteil, die Grenzpolizisten bei den Ungarn haben hinten ins Auto rein geschaut, haben Spencer gesehen, der tatsächlich etwas leidend aussah und sie wollten, dass wir ihm Wasser geben. Was er natürlich stehen hatte. Und wir sollten schnell fahren. Voll die Tierfreunde. Von daher wollten sie überhaupt keine Papiere oder Arztbescheinigung ansehen und wir konnten dann endlich weiterfahren. Schmidti hat dann Thomas in Ungarn angeschrieben… er hatte uns vor einiger Zeit schon angeboten, dass wir auf dem Rückweg vorbei kommen könnten. Er war zusammen mit seiner Tochter Timea und seinem Vater gerade vor Ort in ihrem Ferienhaus.  Also haben wir angefragt, ob wir spontan in Ticzakecke übernachten können und ja, wir durften kommen. Hurra! Thomas hatte für 20:30 Uhr einen Tisch reserviert. Als wir gegen 19.30 Uhr in Ticzakecke angekommen sind, konnten wir uns gleich unter der Freiluftdusche erfrischen. Herrlich! Thomas hat uns ein leckeres Begrüßungsgetränk serviert und die Welt war wieder in Ordnung. Spencer hat sich auch gefreut und wurde gleich mit dem Wasserschlauch abgekühlt. Und er durfte sogar mit ins Restaurant unter den Tisch. Das Essen war sehr lecker. An der Theiss war am Samstagabend echte Partystimmung. Wir sind dann noch am Fluss entlang gelaufen, überall war laute Musik, junge Menschen, Cocktailbars, Disco-Stimmung, Lasershow. Noch ein Abschlussgetränk und dann sind wir zurück ins Haus gelaufen und schlafen gegangen. In der Nacht hat es dann richtig viel geblitzt und laut gedonnert, sogar etwas geregnet. Spencer hat Angst bei Gewitter, deshalb durfte er bei uns mit im Zimmer schlafen. Gute Nacht. 

Tag 23

Sonntag, 28.07.2019

Wir haben gut geschlafen und sind kurz nach um 8 Uhr aufgestanden. Thomas und sein Vater hatten schon Frühstück vorbereitet, so dass wir uns quasi gleich an den gedeckten Tisch setzen und schön frühstücken durften. Timea hat noch geschlafen, kam dann aber auch bald, sodass wir uns auch von ihr noch verabschieden konnten. Kurz nach um 9 Uhr ging es dann wieder los. Spencer ist nur widerwillig ins Auto gesprungen, aber musste ja sein. Es war schon gleich früh sehr warm, 25 Grad. Wir haben in Tiscakesce gleich noch getankt und dann ging es los Richtung Budapest. Erst ist Schmidti gefahren, dann haben wir gewechselt. Wir sind eigentlich gut durchgekommen. Die vielen Baustellen zwischen Brünn, Bratislava und Prag haben etwas genervt. Schmidti hat uns dann noch ein schönes Mühlen-Restaurant rausgesucht. Dort haben wir uns Essen bestellt. Mehr oder weniger auf gut Glück, denn die Menükarte war leider nur in tschechisch zu lesen. Es war nicht wirklich das, was wir eigentlich wollten, aber es hat trotzdem gut geschmeckt. Spencer konnte sich in einem kleinen Bach erfrischen und im Wasser nach Steinen buddeln. Es gab dort auch Ziegen und Schafe. Und viele Radfahrer sind dort lang gekommen. Nach der Pause sind wir wieder gestartet und unser nächster Stopp war am Moritzsee. Hier sind wir alle drei noch mal ins erfrischende Wasser gesprungen. Herrlich! Und dann so gegen 22:30 Uhr sind wir endlich zu Hause angekommen. Spencer hat sich so richtig gefreut, als er gecheckt hat, dass wir wieder zu Hause waren. Er ist rumgesprungen wie ein kleiner Hase und ist in jede Ecke gelaufen. Das war schön anzusehen. Dann haben wir noch die Motorräder ausgeladen und unsere Sachen ausgepackt. Zum Abschluss haben wir uns dann noch genüsslich eine eiskalte und prickelnde „der-Urlaub-ist-vorbei- Mischung“ gegönnt. Und dann war unser super schöner, aufregender, mega toller Urlaub leider zu Ende. 

Unsere Lilli kam dann einen Tag später an. Ende.

2018 – Auf nach Wales

Elan Valley

Reisezeit: 23.07. bis 28.07.2018

Vorwort: Unsere Reise nach Wales haben wir mit einem Besuch bei unseren Freunden in Gangelt bei Aachen verbunden. Hier haben wir unsere „Brumme“ zwischengeparkt und dann ging es mit den Motorrädern Richtung Insel.

Unsere Route:

  1. Tag: Start von Gangelt über Brüssel nach Dünkirchen zur Autofähre, Überfahrt nach Dover, Weiterfahrt an der Küste bis nach Hove in Südengland (520 km)
  2. Tag: von Hove nach Salisbury, Besuch der Stonehenge, Stadtbummel in Bath, weiter bis nach Cardiff, der Hauptstadt von Wales (325 km)
  3. Tag: von Cardiff zur Cardiff Bay, weiter nach Windsor Castle zur zweitgrößten Burg Britanniens Cäerphilly Castle. Weiter bis nach Tenby, ein sehr hübsches Städtchen mit mediterranem Charme. Über Pembroke und St. Davis weiter Richtung Fishgard (Wales-Feeling kommt auf!) bis irgendwo ins Nirgendwo hoch oben auf einem abgelegenen Hügel mit tollem Blick auf das Meer (290 km)
  4. Tag: Vom irgendwo ging es weiter am Meer entlang über Abereon nach Aberystwyth (Hauptstadt von Mittelwales und die walisisschste Stadt entlang der Cardigan-Bay), weiter in das traumhafte Elan Valley – eine hügelige grün-gelbliche Landschaft mit Bergen und Tälern und überall Schafe, sonst nix und niemand. Man fährt durch und freut sich einfach nur. Natur pur. Hier fühlt man Wales! Übernachtungsziel war in Llanwrtyd Wells (222 km)
  5. Tag: von Llanwrtyd Wells bis zum Ort Hay on Wye, größtes Bücherdorf und viele Antiquariate. Weiter Richtung Dover. Wieder irgendwo in der Pampa war unser Übernachtungsziel (450 km)
  6. Tag: Rückfahrt nach Dover zur Fähre, nach der Überfahrt weiter Richtung Ostende über De Haan bis nach Gangelt (410 km)

Unterkünfte:

  • in Hove/Südengland: air B&B, Doppelzimmer mit Dusche in einem Reihenhaus mit Garten, bei einem netten älteren Ehepaar Sue und Michael, Continental-Frühstück, unsere Bikes standen direkt auf dem Parkplatz vor der Haustür, 55,- €
  • in Cardiff: in Pension „Riverside“, sehr zentrumsnah und direkt ggü. vom Stadion, Doppelzimmer mit Dusche auf dem Flur, englisches Frühstück (sehr viel und lecker), unsere Bikes standen sicher im Grundstück, 68,- Pfund
  • in der Nähe von Fishgard im Nirgendwo: ein kleines Steinhaus, neu renoviert und sehr modern ausgestattete kleine Wohnung mit Terasse und Blick auf Meer und Sonnenuntergang, ohne Frühstück, Preis war ok
  • in Llanwrtyd Wells: air B&B, Doppelzimmer mit Dusche in einem Einfamilienhaus mit Garten, bei einem sehr netten Ehepaar Pip und Ejan, sehr reichliches englisches Frühstück direkt frisch zubereitet und serviert in der Familienküche, Preis war ok
  • irgendwo in der Pampa: in einem 5 Sterne Appartement, was an einen Puff erinnert hat, Mini-Doppelzimmer mit Dusche, Frühstücksbuffett, Preis für das Mini-Zimmer war viel zu teuer

Herausforderungen:

  • der Linksverkehr und das selber links fahren ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig!
  • in Südengland ist sehr viel Verkehr
  • Stonehenge sind leider nur von relativ weit weg zu besichtigen
  • Die Rückfahrt nach Dover auf die Fähre war sehr anstrengend, zu viele Autos wollen zu einem Nadelöhr

Fazit:

  • Wales hat viele schöne Küsten- und Berglandschaften und hübsche Städtchen
  • Alle Engländer und Walisen waren sehr aufgeschlossen und ausgesprochen freundlich zu uns
  • Wir hatten mega Glück mit dem Wetter, eine Engländerin meinte zu uns, sie hätten seit 10 Jahren nicht so einen warmen und regenarmen Sommer gehabt auf der Insel, vor allem nicht an der Küste
  • Somit haben wir unsere Regen-Kombis nur einmal kurz gebraucht
  • Wir wissen jetzt den Unterschied zwischen Continentalem und Englischem Frühstück: Continental: es gibt nix frisches, sondern Cornflakes, ein Brötchen und ein Küchlein, beides abgepackt, verschiedene abgepackte Aufstriche. Englisches Frühstück: Große Teller mit 2 Spiegeleiern, knusprigem Bacon, gebratenen Tomaten und Pilzen, weißen Bohnen, Würstchen, Toast, Marmelade, Süßkram, Früchte, Müsli, Obst …
  • Insgesamt haben wir ca. 2.200km erkundet. Wir wären sehr gern noch weiter, vor allem auch in den Norden gefahren, aber wir hatten viel zu wenig Zeit!

2016 – Lwiw in der Ukraine

Reisezeit: 30.07. bis 06.08.2016

Vorwort:

In unserer „Brumme“ war alles gut verpackt: die Bikes, das Gepäck, unsere Tochter mit Hund und wir. Nachdem wir Lilli und Spencer nach 250 km in Beeskow im Hunde-Sommer-Camp ausgeladen haben, ging es für uns mit den Bikes hinten drin noch 260 km weiter bis nach Borek Wielkoplski in ein Motel. Hier durften wir unser Auto für eine Woche bewacht stehen lassen.

Unsere Route:

  1. Tag: von Borek über Ostrow nach Zajazd (250 km)
  2. Tag: von Zajazd nach Zamocz „Perle der Renaissance“ (327 km)
  3. Tag: von Zamocz nach Hrebenne an die Grenze zur Ukraine, weiter über Rawa-Ruska zum Schloss Olesko im Busk Bezirk bis zu unserem Tourziel, der westukrainischen Metropole Lwiw/Lemberg (317 km)
  4. Tag: von Lviv über Drohobytsch zurück zur Grenze Ukraine-Polen und weiter bis nach Bircza (241 km)
  5. Tag: von Bircza nach Krakau, zweitgrößte Stadt in Polen, Besuch des berühmten Wawel, der Emaillefabrik von Oskar Schindler, weiter nach Oswiecim/Auschwitz und Katowice (391 km)
  6. Tag: von Katowice nach Wroclaw/Breslau, Stop am Renaissance-Schloss Olesnica, weiter bis Borek Wielkoplski (356 km)

Unterkünfte:

  • in Borek Wielkoplski/Polen: Motel „Impresja“, 150 Zloty DZ/F (einfach, sauber, Essen sehr gut)
  • in Zajasd/Polen: Waldhotel „Lesne Zacisze“, 120 Zloty p.P. (einfach, sauber, leckeres Essen)
  • in Zamosc/Polen: Hotel „Renesans“, 179 Zloty (zwei Zimmer, einfach, sauber, super leckeres *Frühstücks-Buffet)
  • in Lwiw/Ukraine: Hotel „Rius“, 56 € pro Nacht inkl. Tiefgarage, ohne Frühstück (schönes Hotel mit Balkonblick über die Altstadt)
  • in Bircza/Polen: Hotel „I Karczma Forest“, 120 Zloty DZ/F (tolles Hotel mit super Restaurant)
  • in Katowice/Polen: Hotel „Diamant“, 340 Zloty DZ/F (kleines Zimmer, sauber, sehr gutes Frühstücks-Buffet)
  • nochmal in Borek Wielkoplski/Polen: Motel „Impresja“ 150 Zloty DZ/F (einfach, sauber, Essen sehr gut)

Kosten:

  • angemessen bzw. halten sich in Grenzen

Herausforderungen:

  • in Polen wird in den ländlichen Gebieten kaum englisch gesprochen und es gibt auch nur polnische Speisekarten (also viel Glück beim bestellen!)
  • in der Ukraine sind teilweise sehr schlechte Straßen mit tiefen Löchern und hohen Auswulstungen, sehr anstrengend zu fahren!
  • Achtung: plötzlich wilde Hunde auf der Straße

Fazit:

  • Polen ist ein gutes Reiseland
  • für die Grenze zur Ukraine muss man mit seinen Papieren gut vorbereitet sein, aber es ging schneller und einfacher voran als wir erwartet hatten
  • wir hatten definitiv zu wenig Zeit für die Ukraine
  • Lwiw ist lebendig und einladend, die tolle Altstadt ist als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesen, wird auch „Wien des Ostens“ genannt